Ernährung

Nichts für Kinder: Apfelsinen und Mandarinen mit teils hohen Pestizidrückständen

Apfelsinen und Mandarinen erfreuen sich in den Wintermonaten großer Beliebtheit. Mandarinen eignen sich gut als Kindergartenobst, denn sie sind leicht zu schälen und schmecken den meisten Kindern.

Auch Apfelsinen sind gerade in der Erkältungszeit aufgrund des hohen Vitamin C Gehaltes sehr beliebt. Bereits eine Apfelsine deckt den Vitamin C Tagesbedarf durchschnittlich zu zwei Dritteln.
Das liest sich gesund – doch gerade Eltern sollten hier mit Vorsicht zu Werke gehen.

REWE Nachhaltigkeitsreport 2012:
Oft hohe Belastung mit Pestizidrückständen

Apfelsinen und Mandarinen werden wie viele andere Obst- und Gemüsesorten nach der Ernte mit mit sogenannten Schalenbehandlungsmitteln behandelt. Das ist insofern sehr problematisch, da diese Mittel über das Schälen an die Hände und somit beim Teilen oder Verzehr an die Frucht gelangen können.

Grundsätzlich sollten Schalenfrüchte vor dem Schälen mit heißem Wasser vorgewaschen werden. Das verringert die Übertragung chemnischer Substanzen auf die Frucht. Nach dem Schälen nochmals gründlich die Hände waschen!

Immer öfters finden sich gerade bei den Madarinen auch sog. Kinderprodukte. Der Nachhaltigkeitsbericht 2012 der von GOBAL 2000 im Auftrag der REWE International AG erstellt wurde, sprich hier eine deutliche Sprache.

Die Belastung mit Pestizidrückständen gerade bei Kinderprodukten wird in dem Report als sehr bedenklich eingestuft. In Bezugnahme auf den Nachhaltigkeitsbericht waren nicht einmal 10 % aller Proben von Kinderprodukten frei von Pestizidrückständen, drei Viertel der Proben waren gar mit Mehrfachrückständen belastet. Dies ist – so Global 2000 – im Hinblick auf die erhöhte Sensibilität von Kindern unvertretbar. GLOBAL 2000 empfiehlt in dem Bericht dringend, Kinderprodukte nur in Bioqualität anzubieten oder auf die Bezeichnung „Kinder-“ zu verzichten.

Bei den untersuchten Kinder Mandarinen waren die Belastungen mit Pestizidrückständen am schlimmsten. Keine einzige der untersuchten Proben war frei von Pestizidrückständen und fast alle Proben (96%) waren mit Mehrfachrückständen belastet. So wurde das Pestizid Chlorpyrifos in 96% der Proben gefunden.

Bei Kindern, die im Mutterleib subtoxischen Dosen Chlorpyrifos ausgesetzt waren, wurden morphologische Veränderungen des Großhirns, unter anderem von geschlechtstypischen Merkmalen, sowie Beeinträchtigungen der geistigen Leistungsfähigkeit festgestellt.

Studien in den USA zeigten, dass sich vor dem Verbot Chlorpyrifos in der Raumluft von fast allen überprüften Wohnungen sowie im Blut der Mehrheit der afro-amerikanischen Mütter in bestimmten Wohngebieten in New York nachweisen ließ.

Ebenfalls wurde gezeigt, dass die im Körper von Kindern gefundenen Chlorpyrifos-Werte drastisch abnahmen, nachdem die Ernährung der Kinder von konventionellen auf Bio-Produkte umgestellt worden war

Ebenfalls sehr bedenklich: Das als entwicklungstoxisch eingestufte Schalenbehandlungsmittel Imazalil wurde dem Bericht zufolge auf allen untersuchten Kinder-Mandarinen nachgewiesen.

Global 2000 rät dringend, Kinder-Mandarinen nur in Bioqualität anzubieten und Verbraucherinformationen über die Schalenbehandlung sowie die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen (Händewaschen nach dem Schälen, Kinder sollen nicht mit den Schalen spielen etc.) direkt am Produkt anzubringen.

Übrigens: Obst und Gemüse aus ökologischem Anbau wird nicht mit chemischen Pflanzenschutz- oder Konservierungsmitteln behandelt. Aber auch hier sollten Schalen vor der Weiterverarbeitung gründlich gewaschen werden.

Wir empfehlen daher, Schalenfrüchte nach Möglichkeit aus ökologischem Anbau zu kaufen

 

TIPPS

  • Konventionell angebaute Früchte vor dem Schälen gründlich mit warmem Wasser waschen
  • Nach dem Schälen unbedingt gründlich Hände waschen
  • Kindern nur bereits geschälte Früchte geben

 

Quellenangaben:

Nachhaltigkeitsbericht von GOBAL 2000 / Friends of the Earth Austria
Internet: www.global2000.at

REWE International AG
www.rewe-group.at

Verbraucherzentrale Sachsen e.V.
http://www.verbraucherzentrale-sachsen.de/UNIQ134476128623190/eingefangene-sonne-

wikipedia.de
http://de.wikipedia.org/wiki/Chlorpyrifos

Direktlink zum Nachhaltigkeitsbericht 2012 (PDF)
http://rewe-group.at/download/PDF/Nachhaltigkeit/Statusbericht_2012.pdf

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Diese Frage beantwortet Heidrun Schubert, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern: Speisekartoffeln aus dem konventionellen Abbau dürfen nach der Ernte mit sogenannten.

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