Gesundheit

Darmverschluss: Heftige Bauchschmerzen und angezogene Knie sind Warnzeichen

Bauchschmerzen treten im Säuglings- und Kleinkindalter relativ häufig auf. Meist sind die Magen-Darm-Beschwerden harmlos.

Wenn aber vor allem Säuglinge und Kleinkinder kolikartige Bauchschmerzen verbunden mit heftigem Schreien oder Wimmern entwickeln, die Beinchen anziehen und typischerweise zwischen den Kolikattacken Phasen der Ruhe zeigen und dabei den Körperkontakt suchen, kann sich hinter diesen Zeichen u.a. ein Darmverschluss verbergen.

„Zwischen den Schmerzattacken können bei einem Darmverschluss ca. 15-minütige beschwerdefreie Episoden verstreichen. Meist nehmen die Schmerzen im Verlauf der Zeit zu. Das Kind erbricht sich, sein Bauch wirkt gebläht, sein Stuhl enthält Schleim und Blut. Alle diese Anzeichen weisen auf eine Darmeinstülpung (Invagination) mit Darmverschluss hin. Dabei schiebt sich ein Darmabschnitt teleskopartig in einen anderen hinein und blockiert somit den Weitertransport von Kot und unterbricht die Blutzufuhr – ein häufiges Problem in der Notfallpraxis bei unter zweijährigen Kindern“, erklärt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Die genauen Ursachen dafür sind nicht bekannt. Häufig geht eine virale Erkrankung des Magen-Darm-Trakts oder der Luftwege voraus (z.B. Rota- oder Adeno-Virus).

Wird eine Invagination rasch behandelt, kann der Darm evtl. mithilfe eines speziellen „Einlaufs“ wieder in seine ursprüngliche Position gelangen. Gelingt dies nicht oder dauert die Darmeinstülpung schon länger an, muss operiert werden. „Nach der Behandlung bleiben Kinder noch so lange in der Kinder- und Jugendklinik zur Beobachtung, bis sie normal essen können und der Darm wieder seine gesunde Beweglichkeit erreicht hat“, beschreibt Dr. Fegeler das Vorgehen. In den meisten Fällen heilt eine therapierte Invagination komplikationslos aus. 

Mehr als die Hälfte der betroffenen Kinder sind jünger als ein Jahr. Eine Darmeinstülpung kann jedoch in jedem Alter auftreten. Jungen haben ein etwa doppelt erhöhtes Risiko im Vergleich zu Mädchen.

BERUFSVERBAND DER KINDER- UND JUGENDÄRZTE e. V.
www.kinderaerzte-im-netz.de

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