Bodenheim/Aachen (fet) „Mein Kind isst nur Nudeln und Pommes.“ Nicht selten kommentieren Eltern so die eingeschränkte Speisenauswahl ihrer Kinder. Dabei sind es vor allem sie selbst, die durch einfache Tricks für mehr Abwechslung auf dem Teller sorgen können.
Einseitige Essgewohnheiten, Übergewicht und Verdauungsbeschwerden sind Probleme, die bereits die Kleinsten unserer Gesellschaft betreffen. Doch vielen Eltern ist unklar, dass ihr eigenes Verhalten und damit die familiäre Esskultur oft die Ursache allen Übels ist. Kinder lernen durch Nachahmung. Das, was ihre Eltern zu sich nehmen, wollen sie auch. Eltern sollten demnach essen und trinken, was auch ihren Kindern schmecken soll. Wer gern Limonade trinkt, kann von seinem Kind nicht erwarten, dass es mit Wasser den eigenen Durst löscht.
Kinder sind neugierig. Sowohl beim Einkauf als auch bei der Zubereitung der Speisen können Kinderaugen und -hände neuen Wind auf den Speiseplan bringen. Die Kleinen lernen Dinge kennen, die sie zu Hause vielleicht noch nie gesehen haben. Der Einkauf neuer Lebensmittel kann eine Bereicherung für die ganze Familie sein. Außerdem können die Erwachsenen beim Einkauf ihren Kleinen viele Fragen beantworten oder lernen selbst noch etwas dazu. Schon kleine Kinder hantieren geschickt mit Gewürzdosen oder lassen geputztes Gemüse oder Kartoffeln in Kochtöpfe fallen. Die eigene Kreation möchte wohl jedes Kind probieren.
Kinder lieben Familienrituale. Auch wenn es heute nahezu unmöglich ist, alle Mahlzeiten in der Familie gemeinschaftlich einzunehmen, so ist es zumindest empfehlenswert, wenigstens ein Essen zusammen zu genießen. Die Kinder erleben dabei nicht nur das Essverhalten der Eltern, sondern nehmen aktiv am Austausch über das Tagesgeschehen teil. Somit wird das Essen zu weit mehr als nur zu einer sich stetig wiederholenden Nahrungsaufnahme.
Und Kinder essen auch nicht anders. Oft scheint es, als wollten Kinder immer das gleiche essen. Die spezifisch-sensorische Sättigung sorgt jedoch dafür, dass dieser Wunsch nur kurz anhält. Eltern können ruhigen Gewissens den Kleinen für mehrere Tage eine Speisenmonotonie zugestehen. Irgendwann sind sie dieser selbst überdrüssig und verlangen forsch nach Abwechslung.
Fazit: Kinder kommen nicht als selektive Esser auf die Welt, sondern wachsen zu solchen heran. Geduld, das Zugeständnis zu Autonomie und eine gute Vorbildfunktion der Eltern verwandeln heikle kleine Esser in Liebhaber der Speisenvielfalt.
Redaktion: Dipl.troph. Doreen Nothmann
Quelle: FET e.V | http://www.fet-ev.eu
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