26.11.12 (ams). Der Kollege gegenüber hustet und schnieft, die Nachbarin am Schreibtisch fühlt sich auch schon ganz schlapp. Da wird der Sicherheitsabstand automatisch größer. Tatsächlich können die Erkältungsviren, von denen es mehrere Dutzend unterschiedliche gibt, beim Niesen mit bis zu 150 Stundenkilometern meterweit fliegen und so einen nach dem anderen anstecken. Stundenlang überleben sie auf Möbeln, Türklinken oder Tastaturen.
Wobei Sie besser auf Abstand bleiben, auch wenn es unhöflich wirkt:
„Abstand halten ist gut, aber eine gute Handhygiene ist in Erkältungszeiten besonders wichtig“, sagt Eymers. Waschen Sie sich also regelmäßig mit pH-neutraler Seife die Hände, nach jedem Toilettengang, aber auch vor jeder Mahlzeit, nach dem Nachhausekommen, nach jedem Körperkontakt mit Erkrankten, nach Fahrten in öffentlichen Verkehrsmitteln – und ruhig auch mal zwischendurch im Büro, um Erreger abzuspülen. Als Faustregel für die Dauer gelten 20 Sekunden: Das ist ungefähr so lang, bis Sie innerlich zusammengefasst haben, was Sie zuletzt gefrühstückt, zu Mittag und zu Abend gegessen haben.
Fürs Büro, genauso wie für die eigene Wohnung gilt außerdem:
Erkältung und Grippe werden durch Viren ausgelöst, die echte Grippe aber durch die Influenza-Viren. Im Gegensatz zur Erkältung handelt es sich bei der Grippe um eine schwere Erkrankung. Neben der Virusinfektion kommen oft zusätzlich noch Bakterien hinzu – besonders das macht die Grippe oft langwierig und vor allem für ältere und anfällige Menschen gefährlich. Die Erkältung kommt langsam, meist ohne Fieber, dafür mit Halsschmerzen, Schnupfen und Husten. Typisch für die echte Grippe ist, dass sie einen überfällt, meist sogar mit Fieber bis 40 Grad. Man fühlt sich plötzlich sehr krank und schlapp, leidet oft unter Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen sowie Schüttelfrost und trockenem Husten. Anders als gegen Erkältungsviren gibt es gegen die Grippe eine Impfung. Da sich die Influenza-Viren immer wieder verändern, muss sie jedes Jahr erneuert werden.
Je fitter das Immunsystem ist, desto mehr hat der Körper den Erregern entgegenzusetzen. Gerade im Winter ist es deshalb wichtig, darauf zu achten, genug frische Luft zu tanken. „Gehen Sie in der Mittagspause raus an die frische Luft. Sie entkommen den Büro-Erregern und stärken sich gleichzeitig“, sagt Eymers. Dazu braucht der Körper viel Bewegung, ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse, ausreichend Ballaststoffen und Eiweiß sowie viel Flüssigkeit. Auch regelmäßige Saunagänge und Wechselduschen stärken das Immunsystem. Zusätzliches Vitamin-C oder Präparate wie Echinacea helfen dagegen nicht, Erkältungen vorzubeugen.
Wenn es Sie nun trotz allem in der Winterzeit erwischt, sind Sie keine Ausnahme: Bis zu drei Mal im Jahr bekommen Erwachsene durchschnittlich eine Erkältung, bei Kindern gilt sogar ein Dutzend als normal. „Sind Sie selbst betroffen, können Sie jetzt dafür sorgen, möglichst wenig andere anzustecken“, sagt Eymers. Richtiges Niesen und Naseputzen gehören dazu: Keinesfalls sollte man in die Hand niesen, denn beim nächsten Körperkontakt werden Erreger so weiter übertragen. Besser ist es, in den Ellbogen zu niesen und sich dabei von den anderen abzuwenden. Nach dem Schnäuzen sollte man das Taschentuch sofort entsorgen. Und auch der Erkältete sollte sich häufig die Hände waschen, um Erreger wegzuspülen. Rücksichtsvoll ist es auch, wenn der Erkältete von sich aus aufs Händeschütteln und Umarmen zu verzichtet. Vielleicht lässt es die Büroorganisation zu, dass man ein, zwei Tage von zu Hause aus arbeitet. „So bleiben Kollegen viele Erreger erspart.“
Wen die Erkältung so schafft, dass es nicht bei Husten, Niesen und Heiserkeit bleibt, der gehört auf jeden Fall ins Bett. Was hilft oder wenigstens gut tut: viel Ruhe, Hausmittel von Kräutertees über Quarkwickel gegen Halsschmerzen bis zu warmen Fußbädern oder Zwiebelsäckchen gegen Ohrenschmerzen, viel trinken. „Wer sich nach einer Woche immer noch elend fühlt, Fieber bekommt oder auch nur unsicher ist, sollte auf jeden Fall seinen Arzt aufsuchen“, sagt Eymers.
Quelle: AOK Mediendienst
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