Kinder-Frühstücksflocken: Real und Hipp nehmen ihre größten Zuckerbomben vom Markt
Ein Marktcheck von foodwatch hatte im September 2012 gezeigt, dass fast ausnahmslos alle Flocken, die gezielt für Kinder vermarktet werden, überzuckert sind und nicht die Ansprüche an ein kindgerechtes Frühstück erfüllen. In jeder zweiten Packung im foodwatch-Test steckten mindestens 30 Prozent Zucker. Nicht einmal 6 Prozent der 143 untersuchten Produkte wiesen einen Zuckergehalt von unter 10 Prozent auf. Hipp hatte foodwatch kurz vor Veröffentlichung des Marktchecks mitgeteilt, seine Kinder-Frühstücksflocken vom Markt nehmen zu wollen. Zum 30. Oktober lief die Produktion der „Knusperflakes“ aus. Ebenfalls Ende Oktober strich die Supermarktkette Real die „Drachen Honeys“ aus ihrem Flocken-Sortiment. Andere Real-Kinderprodukte, wie etwa die „Bärigen Schoko-Flakes“ mit 28 Prozent Zucker, liegen hingegen weiter in den Regalen.
„Einige Lebensmittelhersteller reagieren auf die öffentliche Kritik – aber längst nicht alle“, sagte Anne Markwardt. „Damit alle Hersteller aufhören, Kindern Süßigkeiten als ausgewogene Lebensmittel unterzujubeln, brauchen wir gesetzliche Vorgaben für Kinderlebensmittel: Unausgewogene Produkte wie überzuckerte Frühstücksflocken dürfen nicht länger als geeignet für Kinder dargestellt und mit Comicfiguren oder Spielzeugbeigaben für Kinder attraktiv gemacht werden.“ Die sogenannten ,Cerealien‘ für Kinder sind häufig sogar zuckriger als Kuchen oder Schokokekse. Für die Industrie sind die Flocken mit der billigen Zutat Zucker ein einträgliches Geschäft – für die Gesundheit der Kinder jedoch fatal. In Deutschland gelten bereits 15 Prozent der Kinder als zu dick, 6 Prozent sogar als fettleibig (adipös).
Über eine E-Mail-Aktion auf www.foodwatch.de/aktion-nestle haben bereits mehr als 28.000 Verbraucher Nestlé aufgefordert, nur noch Frühstücksflocken mit maximal zehn Prozent Zucker an Kinder zu verkaufen.
Link:
E-Mail-Aktion an Nestlé: www.foodwatch.de/aktion-nestle
Quelle: foodwatch
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