Städtisches Klinikum München-Schwabing als „Babyfreundliche Geburtsklinik“ ausgezeichnet

Das Städtische Klinikum München-Schwabing erhielt am 24.10.2012 das Qualitätssiegel „Babyfreundliche Geburtsklinik“.

Kliniken mit dieser Auszeichnung verwirklichen die B.E.St.®-Kriterien, die auf den internationalen Vorgaben von WHO und UNICEF beruhen. „B.E.St.® steht für `Bindung´, `Entwicklung´ und `Stillen´. Diese Kriterien sind wissenschaftlich fundiert und ermöglichen die effektive Förderung der Bindung zwischen Mutter und Kind, der kindlichen Entwicklung und des Stillens“, betonte Professor Dr. Jörg Baltzer, Ehrenmitglied der WHO/UNICEF-Initiative „Babyfreundlich“, bei der Übergabe des Auszeichnungs-Zertifikats in feierlichem Rahmen. So habe der Haut-zu-Haut-Kontakt ab der Geburt einen nachweislich positiven Effekt auf das Entstehen der primären Bindung. „Das Stillen gibt dem Kind Sicherheit und Geborgenheit am vertrauten Körper der Mutter, es programmiert die Organfunktionen und den Immunschutz des Säuglings. B.E.St.® stärkt das Kind in seinen angeborenen Fähigkeiten und fördert seine gesunde Entwicklung“. Deshalb entschieden sich immer mehr werdende Eltern für „Babyfreundlich“, unterstrich Professor Baltzer.

Das Städtische Klinikum München-Schwabing gehört jetzt zu den 73 Babyfreundlichen Geburtskliniken bundesweit und ist das 8. Haus in Bayern mit dem internationalen Qualitätssiegel.

 „B.E.St.®-Praxis in Entwicklungsländern könnte Kinderleben retten“ 

Edith von Welser-Ude, Mitglied des Deutschen Komitees für UNICEF, hob in ihrem Grußwort hervor: „Für die meisten Eltern gibt es kaum einen schöneren Moment im Leben, als ihr Kind zum ersten Mal im Arm zu halten. In diesem Augenblick voll Liebe und Glück wird bei vielen der Grundstein für eine feste Eltern-Kind-Beziehung gelegt“. Durch eine Anwendung der B.E.St.®-Kriterien auch in Entwicklungsländern könnten Kinderleben gerettet werden. Dort sei das Stillen eine Frage des Überlebens. „Rund eine Million Kinder unter zwei Jahren könnten vor dem Tod bewahrt werden, wenn sie bis zu zwei Jahren gestillt würden“. Das Stillen von Anfang an trage dazu bei, die Sterblichkeit Neugeborener in Entwicklungsländern zu reduzieren. „Ein nicht gestilltes Kind hat ein 14-mal höheres Risiko in den ersten sechs Lebensmonaten zu sterben als ein Baby, das gestillt wurde“. Tatsächlich würden dort nur 39 % der Neugeborenen innerhalb der ersten Lebensstunde an die Brust der Mutter gelegt. WHO und UNICEF empfählen mindestens sechs Monate ausschließlich zu stillen, betonte von Welser-Ude.

 
Freude über Auszeichnung / Stillrichtlinien perfekt umgesetzt / Schulung des Teams

„Wir sind sehr erfreut über diese internationale Auszeichnung, mit der die besonderen Leistungen unserer babyfreundlichen Geburtshilfe bei der Betreuung von Mutter und Kind gewürdigt werden“, betonte der Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe, Dr. Olaf Neumann. Die Klinik verwirkliche die Anforderungen der „B.-E.St.®-Kriterien für ein Babyfreundliche Geburtsklinik“ in der täglichen Arbeit. „Besonderen Wert legen wir auf die Umset-zung der Stillrichtlinien“. Auf der Station, im Kreißsaal und in den Patientenmappen werde das Stillförderungskonzept des Hauses klar vermittelt. Auch dafür werde das Team ständig geschult. Regelmäßig fänden Fortbildungen statt, an denen auch die Kinderärzte aus dem Haus teilnähmen. „Das Personal der Geburtshilfe ist umfassend geschult und verfügt über hervorragendes theoretisches und praktisches Wissen im Stillmanagement“, so der Chefarzt.

Gute Geburtsbegleitung für Eltern / Hautkontakt nach Geburt 

„Durch eine gute Begleitung bieten wir den Eltern die Möglichkeit, die Geburt ihres Kindes intensiv mit zu erleben und in ihre neue Rolle hinein zu wachsen. Diese Praxis ist bei uns vorbildlich“. Auch werde es den Müttern ermöglicht, unmittelbar nach der Geburt Hautkontakt mit ihrem Baby zu haben, mindestens eine Stunde lang oder bis das Baby das erste Mal gestillt wurde. „Auch Frauen mit Kaiserschnittentbindung, die häufig noch nicht in der Lage sind zu stillen, werden einfühlsam begleitet, um den ersten Kontakt mit ihrem Baby aufzunehmen und baldmöglichst zu stillen“, unterstrich Dr. Neumann abschließend.

 

Die WHO/UNICEF-Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“
WHO und UNICEF haben sich zum Ziel gesetzt, die erste Lebensphase eines Neugeborenen besonders zu schützen. Mit der gemeinsamen Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“ haben sie ein Betreuungskonzept entwickelt, dem sich weltweit 20.000 Geburtskliniken angeschlossen haben. In Deutschland sind bereits 120 Geburts- und Kinderkliniken Mitglied der Initiative, 70 davon sind als „Babyfreundlich“ anerkannt. Nach aktuellen Studien begünstigen sie die Mutter-Kind-Bindung.

Alle Adressen Babyfreundlicher Krankenhäuser finden Sie hier >>

 

 

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