19.10.12 (ams). Babyhaut sieht nicht nur zart und empfindlich aus, sie ist es auch: bis zu fünf Mal dünner als die von Erwachsenen. Besonders im Winter setzen ihr der Wechsel zwischen Kälte und Wind draußen und trockener Heizungsluft drinnen besonders zu. „Deshalb sollten Eltern der Haut ihres Babys im Winter noch mehr Aufmerksamkeit und Pflege widmen als sonst“, sagt Dr. Astrid Maroß, Ärztin im AOK-Bundesverband.
Eigentlich schützt die Haut uns vor Klima, Schadstoffen und Krankheitserregern. Doch Erwachsene kennen es von sich selbst: Gerade im Winter reagiert sie schnell gestresst auf die Temperaturschwankungen, vor allem die Heizungsluft macht ihr zu schaffen. Die Haut spannt schnell, wird trocken und rissig. Das gilt für die Haut von Babys erst recht. „Die Babyhaut ist noch nicht ausgereift, die Talgdrüsen arbeiten noch nicht richtig. Sie trocknet nicht nur schneller aus als bei Erwachsenen, sondern ist auch empfindlich gegen Kälte, Schadstoffe und UV-Strahlung“, sagt Maroß.
Ein Grund, deshalb zu Hause zu bleiben, ist das nur in den ersten drei Lebenswochen oder bei Kindern unter sieben Monaten, wenn das Thermometer unter minus acht Grad fällt. Ansonsten heißt es: Wann immer es geht, raus vor die Tür. Sauerstoff ist wichtig für die Entwicklung, Tageslicht stimuliert die Bildung von Vitamin D, vom Wechsel zwischen Kälte und Wärme profitiert das Immunsystem. Um die Babyhaut für diese Ausflüge gut zu schützen, ist lediglich die richtige Pflege entscheidend.
Vor allem gilt das natürlich für Gesicht und Lippen, weil sich alles andere gut und warm einpacken lässt. Die beste Schutzschicht bei Kälte bieten fetthaltige Cremes. Oft heißen Produkte entsprechend Wind- und Wettercremes. Cremes auf Wasserbasis eignen sich nicht für die Kälte. Sogar bei einigen Grad über Null können sie festfrieren und die Haut so schädigen.
Je nach Empfindlichkeit und Alter des Kindes sollte nicht nur die Gesichtshaut geschützt werden, sondern auch die Lippen. Für letztere eignet sich ein Fettstift. Wichtig auch: „Wenn das Baby längere Zeit direkt dem Sonnenlicht ausgesetzt ist, sollte der UV-Schutz nicht fehlen. Auch die Wintersonne kann Babyhaut schnell verbrennen, deshalb sollten für diese Fälle Cremes immer einen Lichtschutzfaktor von mindestens 20 haben“, sagt Maroß.
Kommt man mit dem Baby wieder ins Haus zurück, sollte die Fettcreme mit einem weichen Tuch wieder vorsichtig abgewischt werden. Gut für die Haut sind auch Luftbefeuchter in der Wohnung. Feuchte Tücher oder Schalen mit Wasser auf der Heizung helfen ebenfalls. Nach dem Abwischen der Fettcreme kann beim Baby bei Bedarf eine Feuchtigkeitscreme aufgetragen werden. Auf dem Markt sind unzählige Produkte, unter denen Eltern wählen können. Grundsätzlich sollten sie darauf achten, dass die Cremes möglichst naturbelassen sind. Die Haut kann sie besser aufnehmen, und es kommt seltener zu Reizungen und Irritationen.
Cremes sollten vor allem
Über das Gesicht hinaus können Eltern natürlich auch die übrige Haut des Kindes pflegen, aber nicht alle Babies benötigen tägliches Eincremen. Damit es nicht ziept und weh tut, eignen sich für den Körper am besten Körpermilch oder naturbelassene Öle, die gut verteilt werden können. Babys lieben sanfte Massagen, „deshalb können Eltern daraus ein regelmäßiges Ritual machen, das für beide Seiten sehr schön ist“, sagt Maroß.
Zwei Beispiele, wie es an Kopf und Armen geht:
Trotz guter Pflege und Achtsamkeit kann es passieren, dass die Haut des Babys gereizt auf die Umweltweinflüsse reagiert. Vielleicht verträgt es eine Creme oder ein Lebensmittel nicht. Auf jeden Fall sollten Sie einen Arzt zu Rate ziehen, wenn:
Der Kinderarzt klärt in diesen Fällen ab, ob das Baby möglicherweise Neurodermitis hat oder eine Infektion im Windelbereich. Die so genannte Windeldermatitis kommt ziemlich häufig in den ersten Lebensmonaten vor. Die beste Vorbeugung dagegen:
Weitere Infos gibt es im Versichertenportal der AOK.
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