Kinder- und Jugendärzte warnen vor Handel mit Muttermilch über Soziale Netzwerke
Über Soziale Netzwerke wie Facebook bieten Mütter ihre Milch an. Frauen, die nicht stillen können, sind dankbare Abnehmerinnen. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte warnt vor dieser Art des Handels, nachdem er durch einen Bericht in spiegel-online auf den Sachverhalt aufmerksam geworden ist und eigene Recherchen angestellt hat.
„Muttermilch ist das Beste für einen Säugling, sie enthält alle Nährstoffe in optimaler Zusammensetzung, sie beugt der Entwicklung von Allergien und Infektionskrankheiten vor und sorgt für eine gesunde Entwicklung. Wir warnen dennoch davor, Muttermilch über das Internet zu beziehen,“ so Dr. Wolfram Hartmann, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte. „Spenderinnen können Medikamente oder Drogen nehmen, ansteckende Krankheiten wie AIDS oder Hepatitis haben. Niemand kann kontrollieren, ob die fremde Muttermilchfür das eigene Kind unbedenklich ist. Auch der Transport kann die Qualität der Muttermilch schwer beeinträchtigen und ungenießbar machen.
Selbst keim- und giftstofffreie Milch einer fremden Mutter ist unter Umständen nicht gut für das Kind. Muttermilch passt sich in ihrer Zusammensetzung stets aufs Neue den Bedürfnissen der Säuglinge an. Kurz nach der Geburt benötigen Babys mehrNährstoffe als im Alter von einigen Wochen oder Monaten. Die Milch einer Frau, die bereits ein älteres Kind hat, enthält nicht die richtige Nährstoffzusammensetzung für ein Neugeborenes.
Frauen, die nicht stillen können, raten wir zu industriell hergestellter Säuglingsmilch. Diese gleicht heute schon sehr stark der Muttermilch und kann ohne Bedenken gefüttert werden.“
Köln/Berlin, Oktober 2012
BERUFSVERBAND DER KINDER- UND JUGENDÄRZTE e. V.
www.kinderaerzte-im-netz.de
spiegel online:
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