Nach Angaben des Robert-Koch-Institutes hat sich das Geschehen in den letzten drei Tagen beruhigt.
Die zuständigen Gesundheits- und Lebensmittelüberwachungsbehörden auf nationaler, Bundeslandund lokaler Ebene arbeiten intensiv daran, die Ausbruchsursache aufzuklären und die Infektionsquelle
zu stoppen.
Seit nun fast einer Woche kommen fast täglich Meldungen, dass die Untersuchungsergebnisse im Laufe des Tages präsentiert werden – aber wirkliche Informationen seitens der zuständigen Behörden kommen keine. Wieder einmal zeigt sich, dass im Ernstfall nur sehr eingeschränkt auf die Kompetenz staatlicher Stellen vertraut werden kann.
Entwicklungen zu Brechdurchfallerkrankungen in Berlin
Wie die Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales mitteilt, ist die Zahl der gemeldeten Fälle bei Kindern und Jugendlichen, die in Berlin an akutem Brechdurchfall erkrankt sind, gestiegen. Am heutigen Montag wurden den Gesundheitsämtern 442 Fälle, zum größten Teil Nachmeldungen aus der vergangenen Woche, gemeldet. Betroffen sind nun alle zwölf Berliner Bezirke, auch Spandau und Neukölln haben jeweils eine Einrichtung mit einer geringen Zahl an Fällen aus ihren Bezirken nachgemeldet. Anhand der klinischen Symptome werden die nun insgesamt 2.655 Fälle dem Ausbrauch der vergangenen Woche zugeordnet. Höhepunkt des Geschehens war der 27./28. September.
Weiterhin liegt nur eine geringe Zahl an Meldungen über Sekundärinfektionen vor. Nach jetzigem Kenntnisstand hat die Einschätzung daher Bestand, dass die hochansteckenden Noroviren den Ausbruch nicht hinreichend erklären. Im Herbst treten typischerweise Norovirus-Infektionen häufiger auf, es ist daher ein paralleles Geschehen zu einer lebensmittelbedingten Ursache denkbar.
Auf den Internetseiten der Senatsverwaltungen für Gesundheit und Soziales findet sich eine aktualisierte Liste mit den Telefonnummern der Gesundheitsämter, unter der sich interessierte und besorgte Bürger innerhalb der Regelöffnungszeiten melden können.
Die Berliner Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz teilt in diesem Zusammenhang mit, dass zahlreiche Lebensmittel – und weitere Proben untersucht wurden. Die Ergebnisse dieser ersten Untersuchungen lassen allerdings noch keinen Rückschluss auf den auslösenden Erreger zu. Deshalb wurden die Untersuchungen ausgeweitet. Es wird allerdings einige Tage dauern, bis hier Ergebnisse präsentiert werden können.
Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft hat in Absprache mit den Gesundheits- und Verbraucherschutzbehörden heute Morgen in einem Brief an die Kitas und Schulen ihre Empfehlung vom vergangenen Freitag wiederholt, aus Gründen der Vor- und Fürsorgepflicht auf die Ausgabe von Essen des Anbieters Sodexo zu verzichten. Zusätzlich wurden die Einrichtungen, die eine Hortbetreuung in den Herbstferien anbieten und von Sodexo beliefert werden, direkt von der regionalen Schulaufsicht der Senatsverwaltung kontaktiert, um mit ihnen die notwendige Hilfe und die weiteren Schritte abzusprechen.
Die Senatsverwaltung hat in Rücksprache mit den Bezirken mit der Firma Sodexo vereinbart, dass seitens Sodexo in dieser Woche kein Essen an Kindertageseinrichtungen und Schulhorte ausgeliefert wird. Darüber hinaus wurde mit den Bezirken vereinbart, dass alle Kitas und Horte, die in dieser Woche normalerweise von Sodexo beliefert würden, vor Ort alternative Möglichkeiten der Essensversorgung in Anspruch nehmen können. So kann die Versorgung beispielsweise durch kurzfristige Kooperationen mit Dienstleistern benachbarter Einrichtungen oder durch Eigenproduktion vor Ort sichergestellt werden. Es wurde ein unbürokratisches Verfahren zur Erstattung hierbei entstehender Kosten abgestimmt. Pro Kind und Mahlzeit wird den Einrichtungen ein pauschaler Betrag von zwei Euro erstattet.
Die am vergangenen Freitag für die Schul- und Kitaleitungen geschaltete Hotline der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft in Berlin bleibt bis auf weiteres aktiv.
Mit einfachen Hygiene-Tipps kann man sich vor vielen Viren schützen:
DER VIDEOSPOT „HÄNDEWASCHEN“ Krankheitserreger verbreiten sich schneller als man denkt. Deshalb haben wir einen Videospot produziert, der dieses Problem anschaulich bzw. unüberhörbar machen soll. Natürlich wird im Rahmen des Spots auch eine Lösung des Problems vorgeschlagen: regelmäßiges und gründliches Händewaschen. http://www.wir-gegen-viren.de |
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