Sie ist aber auch jedem Nutzer zugänglich und wird zunehmend von Schwangeren aufgerufen, berichtet das Apothekenmagazin „Baby und Familie“.
Wenn werdenden Müttern nach der Internet-Recherche Fragen blieben, dürften sie das Institut auch gern anrufen, sagt dessen Leiter, der Kinderarzt Christoph Schaefer, auch wenn sich das Angebot zuallererst an Ärzte wende.
Apothekenmagazin „BABY und Familie“
www.baby-und-familie.de
HINTERGRUND
Fast 1.5 Millionen Besucher auf www.embryotox.de
Seit sie im Oktober 2008 durch den parlamentarischen Staatssekretär Schwanitz eröffnet wurde, erfreut sich die Internet-Informationsdatenbank www.embryotox.de eines überaus regen Zuspruchs. Die weit über 500 Seiten geben Ärzten, Apothekern und Laien wissenschaftlich aktuelle Informationen zu den wichtigsten Arzneimitteln in Schwangerschaft und Stillzeit.
Diese Informationen betreffen den aktuellen Wissensstand zur Anwendung des jeweiligen Medikaments in der Frühschwangerschaft, Spätschwangerschaft, um die Geburt herum und in der Stillzeit. Es gibt Angaben dazu, ob ein anderes Medikament ggf. bevorzugt werden sollte für bestimmte Krankheiten und ob Konsequenzen erforderlich sind, wenn ein Medikament ungeplant während einer Schwangerschaft eingenommen wurde. Außerdem wird der jeweilige Erfahrungsschatz in der Fachliteratur angegeben, auf dem die Beurteilung beruht.
Die Angaben sind unabhängig von Herstellerinteressen. Sie beschränken sich nicht auf die Risikoklassifizierung, wie sie von den Zulassungsbehörden bzw. den Herstellern in den Produktinformationen verwendet werden.
Ein spezieller Bereich der Datenbank behandelt geschlechtsspezifische psychische Aspekte und psychiatrische Erkrankungen bei Frauen und im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Wochenbett.
Zusätzlich bietet www.embryotox.de die Möglichkeit einer individuellen Anfrage durch ein integriertes Online-Fragebogensystem.
Die Zugriffsdaten auf www.embryotox.de wachsen kontinuierlich. Von anfänglich ca. 600 Besuchern stieg die Anzahl auf durchschnittlich 2.200 pro Werktag. Der 1.500.000ste Besucher wird demnächst erwartet. Den saisonalen Bedürfnissen entsprechend werden z.B. während der Pollensaison überdurchschnittlich viele Informationen zu Antiallergika abgerufen, während der Grippesaison entsprechend gehäuft Informationen zu dieser Erkrankung und deren Impfung.
Warum das ganze?
Kurz gefasste Mitteilungen auf Beipackzetteln oder in der Roten Liste vermitteln den Eindruck, dass die meisten Produkte in Schwangerschaft und Stillzeit nicht verwendet werden dürfen. Viele Ärzte und Apotheker betrachten diese Hinweise als rechtlich bindend und einen sogenannten Off-label-Use als haftungsrechtlich problematisch.
Auch Schwangere und Stillende müssen aber behandelt werden, denn unbehandelte Erkrankungen können sowohl die Mutter als auch das Kind gefährden. Dafür braucht man aktuelle wissenschaftliche Daten zur Arzneimittelverträglichkeit und deren adäquate, situationsangemessene Interpretation.
Auf diese Weise lassen sich in der Praxis nicht selten beobachtete Fehler vermeiden, wie z.B.
Therapieabbrüche bei Feststellung einer Schwangerschaft
Verordnung riskanter Medikamente mit erhöhtem Risiko für Fehlbildungen und Funktionsstörungen
unnötige, überzogene vorgeburtlicher Diagnostik
Abbrüche gewünschter und intakter Schwangerschaften
unnötiges Abstillen
Die Informationsdatenbank dient den Anfragenden als Grundlage für klinische Entscheidungen bei der Optimierung von Therapieplanungen vor und während einer Schwangerschaft und beim Risikomanagement nach Einnahme (vermeintlich) suspekter Medikamente.
Insgesamt wurde www.embryotox.de sehr gut von der (Fach-) Öffentlichkeit angenommen und hat damit sicherlich das Ziel erreicht, die Sensibilität für eine differenzierende Risikobewertung von Medikamenten in Schwangerschaft und Stillzeit zu erhöhen und praktische Lösungsstrategien für die häufigsten klinischen Entscheidungssituationen im Zusammenhang mit einer Arzneimitteltherapie bei Schwangeren, Stillenden und Frauen, die eine Schwangerschaft planen, anzubieten.
Pharmakovigilanzzentrum Embryonaltoxikologie
Charité-Universitätsmedizin Berlin
Spandauer Damm 130, Haus 10
14050 Berlin
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