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Bubble Tea – nicht nur extrem süß, sondern auch krebserregend?

Auch in Bremen gibt es immer mehr Bubble Tea Bars, die die bunten Getränke mit den gelartigen Kügelchen verkaufen. Die Verbraucherzentrale Bremen beobachtet diese Entwicklung mit Sorge, weil in den kalorienreichen Getränken jetzt auch noch gefährliche Substanzen nachgewiesen wurden.

Ursprünglich stammen Bubble Teas aus asiatischen Ländern und tauchten später in den USA und Australien und schließlich in Europa auf. In Bremen kämpfen allein im Zentrum der Stadt mehrere Bars um die Gunst ihrer meist jugendlichen Kundschaft. Bubble Tea ist ein Getränk auf Teebasis, grüner, weißer oder schwarzer Tee, der mit Milch, Joghurt oder Fruchtsirup zubereitet wird. Der Clou sind die Kügelchen aus Stärke, die z. B. mit einer zucker- oder honighaltigen Flüssigkeit gefüllt sein können.

Viele Kalorien und Zusatzstoffe

Die bunten Getränke sind aufgrund ihres hohen Zuckergehaltes sehr energiereich. Ein kleiner Becher kann bis zu 500 Kilokalorien enthalten.

Die attraktiven Farben stammen weniger von Fruchtsäften, sondern vor allem von Farbstoffen. Untersuchungen von Bubble Teas haben gezeigt, dass auch Azofarbstoffe eingesetzt werden. Dabei handelt es sich um chemische Farbstoffe, die z. B. von Menschen mit Asthma oder Neurodermitis nicht verzehrt werden sollten. Zudem können sie die Aktivität und Aufmerksamkeit von Kindern beeinträchtigen – ein Warnhinweis, der auf verpackten Lebensmitteln mit Azofarbstoffen auch aufgedruckt sein muss. Zudem enthalten Bubble Teas Konservierungs- und Aromastoffe.

Kennzeichnung

Bubble Teas gelten als lose verkaufte Lebensmittel, vergleichbar mit denen in Restaurants und Kantinen. Eine detaillierte Angabe der Zusammensetzung und Zusatzstoffe ist nicht vorgeschrieben. Allerdings müssen auf Speisekarten oder in Aushängen bestimmte Angaben gemacht werden. So müssen Zusatzstoffe mit ihrem Klassennahmen aufgeführt werden und ggfs. Hinweise auf Koffein oder Chinin erfolgen. Nach Angaben des Bundesverbraucherministeriums ist jedoch auf den Einsatz von Azofarbstoffen auch bei losen Lebensmitteln hinzuweisen.

Risiken

Der hohe Kaloriengehalt ist bereits länger bekannt, ebenso wie die Tatsache, dass immer mehr Kinder und Jugendliche – also genau die Zielgruppe für Bubble Teas – unter Übergewicht leiden. Schon allein aus diesem Grund sind Bubble Teas nicht empfehlenswert. Aufgrund des Teeanteils enthalten sie zudem Koffein, ebenfalls kein kindgeeigneter Inhaltsstoff. Auch die Zusatzstoffe sprechen für sich, Bubble Teas sind stark verarbeitete Lebensmittel.

Die Kügelchen, die mit einem breiteren Strohhalm getrunken werden, könnten gefährlich werden. Ärzte, das Bundesverbraucherministerium und das Bundesinstitut für Risikobewertung weisen darauf hin, dass sich vor allem Kinder unter vier Jahren an den Kügelchen verschlucken können. Wenn sie dabei über die Luftröhre in die Lunge gelangen, können sie eine Lungenentzündung oder im schlimmsten Fall sogar einen Lungenkollaps auslösen.

Nun ist überraschend ein weiteres, gravierendes Risiko bekannt geworden. Bei einer stichprobenartigen Untersuchung von neun Bubble Teas aus Mönchengladbach wurden in allen neun Proben giftige Substanzen nachgewiesen. Dabei sind unter anderem Styrol, Acetophenon und bromierte Substanzen in nicht geringen Konzentrationen entdeckt worden. Die Chemikalien stehen im Verdacht, das Krebsrisiko zu erhöhen und Allergien auszulösen. Die Verbraucherzentrale Bremen fordert deshalb, dass die Überwachungsbehörden bundesweit und systematisch schnellstmöglich entsprechende Untersuchungen der Bubble Teas vornehmen. Es wäre verheerend, wenn Kinder und Jugendliche aufgrund eines neuen Modegetränks einem erhöhten Krebsrisiko ausgesetzt würden.

Die Verbraucherzentrale empfiehlt Kindern und Jugendlichen, aus Sicherheitsgründen vorläufig auf das Trinken von Bubble Teas zu verzichten. Eltern sollten mit ihren Kindern sprechen und sie unbedingt auf das mögliche Risiko hinweisen.

Fragen zu diesem Thema beantwortet die Verbraucherzentrale Bremen dienstags von 10 bis 13 Uhr und donnerstags von 14 bis 16 Uhr unter der Durchwahl 0421/1607754.

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