Berlin, 10. August 2012. Harte Arbeit, sklavenartige Beschäftigungsverhältnisse und kaum Chancen auf Bildung: Das sind die Folgen des weltweiten Kampfes um Rohstoffe und Grundnahrungsmittel für viele Kinder und Jugendliche in den Ländern des Südens. Zum Internationalen Tag der Jugend plädiert die VERBRAUCHER INITIATIVE e. V. für eine Ausweitung des Fairen Handels.
Kinder, die tagein tagaus an Webstühlen sitzen und durch den Staub allmählich erblinden. Jugendliche, die noch nie eine Schule von innen gesehen haben und stattdessen auf Kakao- oder Baumwollplantagen oder im Steinbruch schuften. Junge Mädchen, denen eine Mitgift versprochen wurde und die dafür als Arbeitssklavinnen in Textilfabriken eingesperrt werden die Lebensbedingungen vieler Kinder und Jugendlichen in ärmeren Ländern sind katastrophal. Neben Misswirtschaft und Unruhen trägt der internationale Handel mit einem massiven Preisdruck zu dieser Situation bei. Der Faire Handel steuert dem entgegen: Mit festen Mindestpreisen, langfristigen Lieferverträgen und dem Verbot ausbeuterischer Kinderarbeit.
Nur wenn das Einkommen der Eltern ausreicht, um die Familie zu ernähren, haben Kinder eine Chance auf Bildung und so etwas wie Kindheit, sagt Saphir Robert, Referentin der VERBRAUCHER INITIATIVE e. V. (Bundesverband). Sie fordert ein stärkeres Engagement von Politik und Handel für faire Handelsbedingungen. Wenn wir nicht entschiedener umsteuern, gefährden wir unsere eigenen Lebensgrundlagen, so Saphir Robert. Wenn es den Menschen, die für unseren Konsum arbeiten, schlecht geht, dann hat das Auswirkungen auf die Qualität der Produkte und zerstört die Ressourcen, die wir dringend benötigen.
Saphir Robert appelliert an die Verbraucher, öfters einmal zu fair gehandelten Produkten zu greifen, zu erkennen am grün-blau-schwarzen Fairtrade-Siegel. Denn auch wenn der Umsatz Jahr für Jahr um zweistellige Prozentsätze steigt, gibt es immer noch eine Kluft zwischen der Aussage vieler Konsumenten, mehr Fairhandels-Produkte kaufen zu wollen und dem tatsächlichen Erwerb. Es geht nicht nur um ein gutes Gewissen, fair gehandelte Waren sind vielmehr oft von besonderer Qualität, so die Fachreferentin.
Umfassende Informationen rund um den Fairen Handel finden Interessierte unter
www.oeko-fair.de oder auf Facebook unter www.facebook.com/oeko.fair
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