Wer sich an die von deutschen Ärzten von London aus betriebene Online-Praxis namens DrEd wendet, geht ein hohes Risiko einer Falschbehandlung ein. Die Stiftung Warentest rät deshalb davon ab, sich über die Online-Arztpraxis „behandeln“ zu lassen.
Tester hatten sich mit zwei Krankheiten, an denen sie vermeintlich litten, an DrEd gewandt: Bei der Sprechstunde „Blasenentzündung“ clickte eine Testerin die Symptome „Blasenschmerzen“ und „andere Symptome“ an. Nach wenigen Minuten bekam sie ein Rezept für ein Antibiotikum angeboten, ohne dass die Online-Ärzte weitere Auskünfte über die „anderen Symptome“ verlangten. Die Angaben hätten aber auch auf Nierensteine oder sogar einen Tumor hindeuten können. Die Testperson bräuchte also eine Untersuchung, zumindest einen Urintest. Stattdessen bekam sie ein Antibiotikum, das ihr eventuell gar nicht hilft, mit den verbundenen Wirkungen und Nebenwirkungen.
Bei der zweiten Krankheit ging es um die Chlamydien-Infektion, eine sexuell übertragbare Krankheit. Hier verließ sich der Online-Arzt auf die erfundene Aussage der Testperson, sie habe einen Selbsttest mit positivem Ergebnis durchgeführt, und stellte ein Rezept für ein Antibiotikum aus. Die Tester ließen sich die Rezepte nach Hause schicken und mussten drei, beziehungsweise fünf Werktage darauf warten – sehr spät für die brennenden Probleme
Das Fazit der Tester: Reale Patienten gehören nicht in eine virtuelle Arztpraxis. Das Risiko einer Falschbehandlung ist immens.
Der ausführliche Bericht ist online unter www.test.de veröffentlicht.
Stiftung Warentest
www.test.de
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