Kindergesundheit: Mit Gemüse dem Asthmarisiko vorbeugen?

(dgk) Nur selten lassen sich Kinder für frisches Gemüse begeistern, dabei ist es doch so gesund, sagen die Erwachsenen. Nicht nur Mediziner wissen, dass das keine Floskel ist. Denn Gemüsemuffel haben unter anderem wahrscheinlich auch ein erhöhtes Risiko, Asthma zu bekommen, wie kanadische Forscher in einer aktuellen Studie bekräftigten.

Danach können Jungen und Mädchen, die viel buntes Gemüse essen, möglicherweise ihr Asthmarisiko senken. Der schützende Effekt des Gemüses beruht vermutlich auf den hohen Mengen an Antioxidantien, vor allem an Vitamin C und E sowie Beta-Karotin.

Seit längerem weiß man, dass mediterrane Ernährung mit viel Fisch, Gemüse und Hülsenfrüchte offenbar davor schützen kann, Asthma zu bekommen. Kanadische Ärzte von der Universität von Manitoba in Winnipeg untersuchten nun bei 476 Kindern, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von buntem Gemüse und dem Risiko gibt, an Asthma zu erkranken oder eine bronchiale Hyperreagibilität (eine übermäßige Empfindlichkeit der Bronchien) zu entwickeln.

Mittels eines Fragebogens wurden die Kinder im Alter von 11 bis 14 Jahren gemeinsam mit ihren Eltern detailliert über ihre Ernährungsgewohnheiten im Verlauf des vergangenen Jahres befragt. Gefragt wurde unter anderem, wie viel grünes, orangenfarbenes und rotes Gemüse verzehrt wurde, aber auch, wie oft sie Pizza, Fisch oder Pommes frites gegessen hatten.

Gleichzeitig wurde bei ihnen von einem auf Allergien spezialisierten Pädiater eine Asthmadiagnostik vorgenommen. Bei der Auswertung der Daten ergab sich ein Zusammenhang von geringem Gemüseverzehr auf der einen und einem erhöhten Asthmarisiko auf der anderen Seite.

Die kanadischen Forscher betonen allerdings, dass sich die Ergebnisse nicht verallgemeinern lassen und noch keine detaillierten Empfehlungen zulassen. Weil Gemüse aber auch andere gesundheitliche Vorteile biete, sollten gerade Kinder wieder mehr zum Essen von buntem Gemüse wie Paprika, Gurken, Tomaten & Co motiviert werden.

Auch in früheren Studien wurde bereits der positive Einfluss von Gemüse auf das Asthmarisiko untersucht. So ergab zum Beispiel 2005 eine norwegische Studie ein um 43 Prozent geringeres Risiko für Asthma bei Schulkindern, wenn sie schon im Kleinkindalter täglich Gemüse oder Obst gegessen hatten. Die Studie umfasste mehr als 5.000 Kinder (Effects of early intake of fruit or vegetables in relation to later asthma and allergic sensitization in school-age children, Februar 2005, Acta Paediatrica, 94 (2), Seite 147-154).

Quellen:
(1) Kinder, esst mehr Paprika! Haben Gemüsemuffel ein erhöhtes Asthmarisiko?, springermedizin.de
(2) Protudjer, Jennifer L. P. et al., Low vegetable intake is associated with allergic asthma and moderate-
to-severe airway hyperresponsiveness, Pediatric Pulmonology 2012; online 24. Mai, DOI:
10.1002/ppul.22576; http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/ppul.22576/abstract

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