Salz in Lebensmittel – Wo versteckte Risiken lauern
Ja, wir wissen es: Zuviel Salz ist ungesund. Doch wie kann man den Salzkonsum einschränken, wenn doch allein 80 Prozent des Salzes, das wir zu uns nehmen, aus verarbeiteten Lebensmitteln stammt und der Kochsalzgehalt erst ab 2016 auf dem Etikett angegeben werden muss?
Welche verarbeiteten Lebensmittel enthalten viel Salz? Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat den Kochsalzgehalt von 32 Lebensmitteln im Labor analysiert und einige Überraschungen erlebt. So finden sich unter den größten „Salzsündern“ nicht nur übliche Verdächtige wie etwa die Salami-Pizza oder generell Fertiggerichte. Gerechnet an der täglichen Verzehrmenge wird das meiste Salz über Brot und Gebäck aufgenommen. Doch auch die vom VKI analysierten Süßigkeiten enthalten Salz. Selbst wenn Schokoriegel und Vollkornkekse auf die tägliche Salzbilanz nur geringen Einfluss haben: Wohl kaum jemand rechnet hier damit.
Das meiste Salz steckt in Semmeln, gefolgt von Mischbroten. In Österreich wird viel Brot und Gebäck gegessen, dementsprechend hoch ist die Salzaufnahme aus dieser Produktgruppe. Die Bäcker sind sich inzwischen des Problems bewusst und setzen auf eine freiwillige Beschränkung. Betriebe, die den Salzgehalt ihres Gebäcks schrittweise reduzieren, sind auf der Website www.lebensmittelgewerbe.at zu finden.
Weniger überraschend war, dass man mit einer Pizza im ungünstigsten Fall 95 Prozent der empfohlenen täglichen Maximalzufuhr an Salz ausschöpft. Dass aber der Salzgehalt von Fertig-Röstgemüse erstaunlich hoch sein kann, klingt neu. Auch der analysierte Buttermilchkäse sorgte für einen Überraschungseffekt: Wer etwas mehr als drei Scheiben davon verspeist (60 g), nimmt gleichzeitig rund 1 Gramm Kochsalz auf. Nicht mehr als sechs Gramm Salz täglich, oder einen gestrichenen Teelöffel voll, empfehlen Ernährungs-gesellschaften. Österreicherinnen und Österreicher konsumieren laut Ernährungsbericht 2008 – im Durchschnitt – aber 8 bzw. 9 Gramm. Einen niedrigen Salzgehalt hatte im Test dagegen Mozzarella. „Generell raten wir dazu, öfter mal Frisches zu essen – Gemüse, Joghurt oder Frischkäse haben nur einen geringen Salzgehalt – bzw. anders zu würzen: auch Petersilie, Pfeffer, Schnittlauch oder Dill geben den Speisen Aroma“, empfiehlt VKI-Ernährungswissenschafterin Katrin Mittl.
Etikett: Kochsalzgehalt = Natriumgehalt x 2,5
Wenn das meiste Salz „versteckt“ in Lebensmitteln lauert, sollte das Etikett über den Salzgehalt informieren. Doch erst ab 2016 muss der Kochsalzgehalt verpflichtend angegeben werden. Derzeit müssen Hersteller statt des Kochsalzgehaltes lediglich den Natriumgehalt angeben. Diesen müssen Konsumenten aber erst mit 2,5 multiplizieren, um auch den tatsächlichen Kochsalzgehalt zu erhalten.
Weitere Details zum Test gibt es unter Test: Salz in Lebensmitteln 7/2012 sowie im Juli-KONSUMENT
Verein für Konsumenteninformation (VKI)
http://www.konsument.at