Mücken: unangenehm, aber meist harmlos

(dgk) Wer kennt das nicht: Man versucht gerade einzuschlafen, da hört man das sirrende Geräusch einer nah vorbei fliegenden Mücke… Gerade jetzt in der warmen Jahreszeit sind sie mal wieder allgegenwärtig, die kleinen, stechenden Plagegeister. In den kühleren Abendstunden oder nachts, wenn wir zur Ruhe kommen wollen, sind die Mücken plötzlich da. Ihre Stiche sind unangenehm. Die roten Schwellungen und der Juckreiz an der Stichstelle können mehrere Tage anhalten und uns ziemlich nerven.

Die weiblichen Mücken stechen zu, weil sie die in unserem Blut enthaltenen Eiweiße für die Entwicklung ihrer Eier benötigen. Der eigentliche Stich der Mücke schmerzt nicht. Aber die Mücke „spritzt“ zugleich auch Protein, um zu verhindern, dass unser Blut gerinnt. Als Reaktion darauf schüttet der Körper Histamin aus. Das ist ein Gewebshormon, welches bei der Abwehr körperfremder Stoffe und auch bei Allergien eine Rolle spielt. So beginnt es an der Einstichstelle zu jucken.

Manche Menschen reagieren allerdings heftiger auf einen Stich. Sie bekommen Nesselsucht, großflächige Rötungen, manchmal auch Atemnot, Fieber, Brechreiz oder Kreislaufstörungen. Überhaupt geht es bei Mückenstichen ziemlich ungerecht zu. Denn die einen werden total zerstochen, und andere trifft es fast gar nicht. Der Volksmund spricht davon, dass die Betroffenen „süßes Blut“ hätten. Das ist jedoch falsch. Vielmehr orientieren sich Mücken an Körpertemperatur und Gerüchen. Besonders Schweißgeruch ist offenbar anziehend. Als Stichstelle suchen sie sich ein Körperteil aus, das gut durchblutet und wenig behaart ist.

Wenn man kratzt, kann sich die Einstichstelle entzünden. Zur Linderung des Juckreizes helfen kühlende Umschläge (Cold-Pack, essigsaure Tonerde). Antihistaminikahaltige Gels oder Salben bremsen darüber hinaus die lokale Reaktion. Auch gibt es viele Hausmittel, die das Jucken stoppen können: beispielsweise Teebaumöl, Zitronensaft oder eine aufgeschnittene Zwiebel, mit der man die Stichstelle einreibt.

Zur Vorbeugung gibt es verschiedene abwehrende Mittel, die – wiederholt flächendeckend aufgetragen – verhindern, dass Mücken uns orten können. Die meisten maskieren mit einer umhüllenden Duftwolke den Körpergeruch des potenziellen Opfers, andere senken die Temperatur der Hautoberfläche. Achtung: nicht alle Mittel sind für schwangere oder stillende Frauen und kleinere Kinder geeignet. Bei jedem Produkt sollte die Gebrauchsanweisung genau beachtet werden. Es gibt auch einige ätherische Öle und „Naturmixturen“ gegen Mücken. Hilfreich sind in jedem Fall Fliegengitter vor dem Fenster, damit man im Sommer bei offenem Fenster schlafen kann – ohne nervtötende „Gäste“.

Während die Mücken bei uns also eher nur lästig und ihre Stiche meist harmlos sind, sieht es im Urlaub auf Fernreisen anders aus. Denn vor allem den Tropen und Subtropen können Mückenstiche zum Teil lebensbedrohliche Krankheiten wie Malaria, Dengue-Fieber oder Gelbfieber auslösen.

Deutsches Grünes Kreuz e. V.  www.dgk.de

 [dhr]

Mücken erobern neue Lebensräume

In der Diskussion um die Folgen des Klimawandels steht die Etablierung neuer Krankheitserreger und ihrer tierischen Überträger (Vektoren) bereits seit längerer Zeit auf der Tagesordnung. Doch erst die Ausbrüche der durch Gnitzen übertragenen Blauzungenkrankheit der Wiederkäuer 2006 in mehreren europäischen Mitgliedstaaten und der Ausbruch von Chikungunya-Fieber in Italien 2007 ließen die Verwundbarkeit Europas durch solche Gefahren erkennen.

Das Klima ist einer von mehreren Schlüsselfaktoren, deren Zusammenspiel das Vorkommen und die Ausbreitung von Gliedertieren (Arthropoden) beeinflussen. Die weltweite Verbreitung der Asiatischen Tigermücke Aedes albopictus innerhalb der letzten zwei Jahrzehnte lässt sich z.B. im Wesentlichen auf den globalen Handel mit gebrauchten Reifen sowie den Import von Glücksbambus mit blinden Passagieren – jeweils den Eiern der Mücke – zurückführen. Auch in einigen europäischen Staaten hat sich die Tigermücke bereits etabliert und breitet sich weiter aus.

Beispiel: Tigermücke Was macht sie so gefährlich?

Aedes albopictus überträgt zahlreiche Krankheitserreger auf den Menschen. Besondere Bedeutung Abbildung 1: Asiatische Tigermücke – Aedes albopictus (Foto: KABS; Björn Puskota).

hat die Mücke bei der Übertragung von teilweise schweren Viruserkrankungen wie Gelb-, West- Nil-, Dengue- und Chikungunya-Fieber. All diese Erkrankungen spielten in der Vergangenheit in Europa nur eine untergeordnete Rolle, in der Regel handelte es sich bei den gemeldeten Fällen um im tropischen oder subtropischen Ausland erworbene Infektionen. Spätestens aber seit dem Chikungunya-Ausbruch im Sommer 2007 in Italien muss die Gefahr von in Europa selbst erfolgten Übertragungen ernst genommen werden. Die Europäische Gesundheitsbehörde ECDC stellte fest, dass für die Risikoabschätzung zukünftiger Übertragungsereignisse die Kenntnisse und Prognosen zu Vorkommen und Verbreitung des notwendigen tierischen Krankheitsüberträgers – Aedes albopictus – von entscheidender Bedeutung ist und größerer Anstrengungen bedarf.

Nach den ersten Nachweisen der Tigermücke in Europa 1979 in Albanien nach Altreifenimporten aus den USA erfolgte zunächst eine Ausbreitung nur kleinflächig entlang der Mittelmeerküste. Nach einer zweiten Einschleppung 1990 über den Hafen Genua erfolgte eine großflächige aggressive Ausbreitung in Italien. Das Massenvorkommen der Tigermücke hat den Chikungunya-Ausbruch in Italien – ausgehend von einer aus Indien zurückgekehrten Familie – erst ermöglicht. Von Italien aus findet verstärkt in den letzten Jahren eine massive Ausbreitung in alle Nachbarstaaten mit entsprechenden für die Entwicklung der Mücke geeigneten klimatischen Bedingungen statt.

Im September 2007 wurden auf einer Autobahnraststätte der A5 bei Bad Bellingen (Baden-Württemberg) erstmals Eier der Mücke in Deutschland entdeckt[33], im Juli 2011 wurde bei Weil am Rhein und ebenfalls in der Nähe einer Autobahnraststätte der A5 ein erwachsenes Weibchen gefangen.

Quellen: UMWELTMEDIZINISCHER INFORMATIONSDIENST, Wikipedia.de

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Mit einem Mückenatlas will das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung die Stechmückenarten und ihre Verbreitung kartieren.

Nun kann jeder Stechmücken zur Bestimmung einschicken, allerdings als ganzes Exemplar. Weitere Informationen erhalten sie hier:

So werden Sie Mückenjäger
http://www.mueckenatlas.de/Content/Project/Information.aspx