Categories: Umwelt

Aus aktuellem Anlass: Hochgefährliche Pestizide stoppen

Die weltweit größten Agrarchemie-Konzerne BASF, Bayer und Syngenta vermarkten jeweils mehr als 50 hochgefährliche Pestizid-Wirkstoffe und sind deshalb mitverantwortlich für Pestizid-Gefahren, die Mensch und Umwelt schädigen können. PAN Germany hat eine Online-Unterschriftenaktion gegen die Vermarktung hochgefährlicher Pestizide gestartet.  

Jetzt mitmachen und unterzeichnen >>

Die europäischen Agrarchemiekonzerne BASF, Bayer und Syngenta kontrollieren gemeinsam fast die Hälfte des Pestizid-Weltmarktes. Die neue PAN-Veröffentlichung „Hochgefährliche Pestizide von BASF, Bayer und Syngenta! Ergebnisse einer internationalen Recherche“ dokumentiert, dass noch immer viele Pestizid-Wirkstoffe dieser Konzerne Krebs auslösen, die Fortpflanzung schädigen, Geburtsschäden verursachen und auch zum Beispiel Bienenvölker schädigen können.   Um den Firmen ein deutliches Zeichen zu setzen, die Vermarktung hochgefährlicher Pestizide endlich zu beenden, hat PAN eine Online-Aktion gestartet. Sie bietet jedem bis Ende Oktober 2012 die Möglichkeit, unter http://action.pan-germany.org/ ein Schreiben an die Konzerne zu unterzeichnen.

„Seit Dekaden wird versucht, mit Gesetzen und Trainings Pestizidvergiftungen von Menschen, Tieren und Ökosystemen zu verhindern. Trotzdem kommen weiterhin viele Vergiftungen vor, gerade in Entwicklungsländern. Die Lösung kann nur die Eliminierung hochgefährlicher Pestizid-Wirkstoffe sein“, sagt Carina Weber, Geschäftsführerin von PAN Germany.

Was „hochgefährliche Pestizid-Wirkstoffe“ sind, hat PAN in der „PAN International List of Highly Hazardous Pesticides“ definiert. Diese Liste basiert auf der Klassifizierung von Pestizid-Wirkstoffen durch anerkannte internationale Organisationen wie z.B. die EU-Kommission oder die Pestizid-Zulassungsbehörde (EPA) der USA. Dabei hat sich PAN an den Kriterien der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) orientiert.

Weitere Informationen
Die Online-Aktion: http://action.pan-germany.org/
Die Studie zur Aktion: http://www.pan-germany.org/download/Big3_DE.pdf  
Die PAN International List of Highly Hazardous Pesticides: http://www.pan-germany.org/download/PAN_HHP-List_1101.pdf

 

Zulassungen entzogen

Wie die Schwäbische Zeitung berichtete hatte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) bereits formell die Zulassung für das Pflanzenschutzmittel Folpan 80 WDG ausgesetzt und auch die beantragte Neuzulassung von Folpan 80 WDG zur Anwendung im Hopfen nicht erteilt. Die Parallelzulassungen waren davon ebenfalls betroffen.

Jetzt wurde das Amt erneut aktiv und hat auch für das Folpethaltige Fungizid „Ridomil Gold Combi“ ein Verbot angeordnet. Der Skandal um Spritzmittel weitet sich aktuell immer weiter aus.

Sehr lesenswerter Artikel in der Schwäbischen zeitung vom 14.06.12 >

Aktuelle Rückrufe Folpethaltiger Spritzmittel

Syngenta ruft verunreinigte Chargen von RIDOMIL® GOLD COMBI, PERGADO® und UNIVERSALIS® zurück
Die Syngenta-Produkte RIDOMIL GOLD COMBI, PERGADO und UNIVERSALIS enthalten ebenfalls den Wirkstoff Folpet. In einzelnen Chargen dieser Produkte wurden Verunreinigungen mit dem Wirkstoff Captan nachgewiesen. Verunreinigte Chargen dieser Produkte werden von Syngenta zurückgerufen. Sie sind nicht verkehrsfähig und dürfen nicht angewendet werden.
Weitere Informationen zu betroffenen Chargen entnehmen Sie dem folgenden Dokument. http://www3.syngenta.com/country/de/de/Documents/Chargen-All-2012-05-22%20Final-korr.pdf

 

Rückruf von Pflanzenschutzmitteln mit dem Wirkstoff Folpet
Einzelne Chargen des Pflanzenschutzwirkstoff Folpet weisen überhöhte Werte des Wirkstoffs Captan auf. Die in den Handel gelangten Folpet-haltigen Pflanzenschutzmittel werden aufgrund einer möglichen produktionstechnisch bedingten Verunreinigung vorsorglich gesperrt und dürfen nicht angewendet werden. Sollten beim Handel oder Anwender noch Produktchargen vorhanden sein,die nicht in der Liste erfasst sind,  bitten wir diese als Vorsichtsmaßnahme zu sperren und/oder zurückzugeben.

Folgende Chargen sind betroffen und dürfen nicht angewendet werden: 
http://www.fcs-feinchemie.com/fileadmin/typo3/pdf/2012/FCS_Folpet_gesperrt_13_06_12.pdf

[dhr]

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