Rückruf von Sophie la Girafe – Auch Sophies Freunde betroffen

Gute Nachricht für Eltern: Mehr als ein halbes Jahr nachdem ÖKO-TEST im November vergangenen Jahres im beliebten Babyspielzeug Sophie la Girafe gefährliche nitrosierbare Amine oberhalb des in Deutschland gültigen Grenzwertes festgestellt hat, hat der Hersteller endlich mit einem Rückruf begonnen.
 
Davon sind neben Sophie la Girafe auch die anderen Produkte aus Naturkautschuk, wie der So’Pure Beißring, die große Sophie und Sophies Freunde Chan Pie und Gnon, betroffen.
 
Der So’Pure Beißring und Sophies Freund Chan waren laut ÖKO-TEST-Untersuchungen vom März diesen Jahres ebenfalls zu hoch mit nitrosierbaren Aminen belastet und nicht verkehrsfähig. Denn es ist wissenschaftlich erwiesen, dass sich nitrosierbare Amine in hochgradig krebserzeugende Nitrosamine umwandeln können, wenn sie in den Magen gelangen – wovon auszugehen ist, weil Sophie ausdrücklich als Spielzeug empfohlen wird, auf dem Babys kauen können. Zudem ist die Giraffe laut Hersteller „wie gemacht, um die wunden Stellen zu lindern, wenn das Baby Zähnchen bekommt“.
 
Laut einer Mitteilung, die die Firma an Händler verschickt hat, werden sämtliche Exemplare von Sophie la Girafe aus Chargen, die vor dem 20.12.2011 in Deutschland in Vertrieb gingen, kostenlos gegen neue ab März 2012 hergestellte Produkte ausgetauscht. Der Hersteller hat nach eigenen Angaben die Produktion inzwischen so umgestellt, dass die Einhaltung der deutschen Vorschriften zweifelsfrei sichergestellt sei. Eine erste neue Charge sei seit 20. Dezember 2011 an den Handel ausgeliefert worden, seit März 2012 eine zweite.
 
Hinweis für Verbraucher:
 

Die  consider it GmbH die den Rückruf durchführt teilt mit:

Die Sollten Sie im Besitz einer Sophie la Girafe sein, die nicht die Chargennummer 321230, 321300, 322090 oder 322105 hat (die Chargennummer ist auf der Innenseite des linken Vorderbeines zu finden), nehmen Sie bitte telefonisch oder per e-mail Kontakt mit uns auf.

Für Fragen dazu erreichen Sie unsere Hotline unter +49-421-4089930-1 (Mo-Fr, 8-17 Uhr) oder per e-mail unter vulli@consider-it.de

Hinweis:
Freiwillige Rückrufaktion von „Sophie la girafe“ endete zum 30.04.2013

Die Chargennummer ist auf der Innenseite des linken Beines zu finden. Neu und unbelastet sollen die Chargennummern 321230 und ab 321300 sein. Allerdings liegt EFK laut eigener Aussage ein Prüfbericht vor, nach dem „Produkte der Chargen 331157, 331191 und 331101“ belastet sein sollen. ÖKO-TEST hat daher EFK angeschrieben und nachgefragt: „Diese höheren Zahlenwerte sehen logisch betrachtet aus wie neuere Produktionschargen als 321300. Bitte teilen Sie uns umgehend mit, ob die Chargen fortlaufend geführt werden und somit ein höherer Zahlenwert auf eine neuere Produktionscharge hinweist. Wenn dem nicht so ist: Wie sind die Chargennummern dann aufgebaut und wie lässt sich daraus ablesen, welche Produkte ab März 2012 hergestellt worden sind?“

Inzwischen hat EFK dazu mitgeteilt: Die ersten beiden Stellen ergeben sich aus einer betriebsinternen Stamm-Matrix. Die dritte Stelle zeigt das Jahr der Produktion und die letzten drei Stellen Tag des Produktionsstartes. Beispiel: 321300. 32 = Stammmatrix Vulli, 1 = Jahr 2011, 300 = 300. Tag im Jahr 2011 =28.10.2011.

Außerdem schreibt EFK: „In der Tat ist uns bei unserer letzten Händlerinformation ein Fehler in der Formulierung unterlaufen. Richtig hätte der Satz in der Händlerinformation also lauten müssen: Unabhängig davon hat Vulli beschlossen, sämtliche Produkte aus Chargen, die vor dem 20.12.2011 in Deutschland in den Vertrieb gingen, kostenlos gegen neue, bereits auch ab März 2012 ausgelieferte Produkte ab Chargennummer 321300 auszutauschen.

 
Die anderen Naturkautschuk-Produkte tauschen Vulli bzw. EFK vollständig aus, soweit sie über EFK bezogen wurden. Dazu heißt es in dem Händlerschreiben: „Im Zuge des Austausches möchte Vulli Sie bitten, auch die anderen Produkte aus Naturkautschuk, wie den So’Pure-Beißring, die große Sophie und Sophies Freunde Chan Pie Gnon und Sets, die eine alte Sophie enthalten könnten bereits zurückzusenden.“ Die Auslieferung von ersten, mit den veränderten Verfahren hergestellten Produkten, werde „voraussichtlich im Juli erfolgen“.
 
ÖKO-TEST rät: Der Rückruf wendet sich nur an Händler.
Daher sollten Eltern alle Sophie la Girafe-Modelle mit anderen Chargennummern als ab 321230 und ab 321300 und die anderen Naturkautschukprodukte des Herstellers Vulli ins Geschäft zurückbringen und dort ihre gesetzlichen Rechte geltend machen (Umtausch oder Geld zurück).

 

Bildquellen: ÖKO-TEST

ÖKO-TEST Verlag GmbH www.oekotest.de


Verkehrsverbot für Sophie la Girafe: Überwachungsbehörde erstattet Strafanzeige

Das CVUA bestätigt damit eine Untersuchung von ÖKO-TEST, die schon im vergangenen November ergeben hatte, dass die getestete Giraffe nicht verkehrsfähig war Das chemische und..

Recent Posts

Lenas Hof: Tierische Geschichten über das Zusammenleben

Neue Vorschul-Animationsserie ab 4. Februar 2025 bei KiKA In der neuen Animationsserie für Vorschulkinder erleben…

1 Tag ago

Braten- und Fonduefett gehört in den Hausmüll

An den Weihnachtsfeiertagen kommen in vielen Haushalten Gerichte auf den Tisch, für deren Zubereitung jede…

2 Tagen ago

ÖKO-TEST findet Mineralöl in veganem Käse – Fünf Produkte „ungenügend“

Vegane Ersatzprodukte sind immer gefragter – nicht nur bei Veganerinnen und Veganern. Die Ergebnisse im…

2 Tagen ago

Urlaub in den Niederlanden – hier gibt’s was zu entdecken

Die Niederlande sind bekannt für die flache, radfahrerfreundliche Landschaft, die endlose Sandstrände, unzählige Kanäle und…

2 Tagen ago

Geschenke umtauschen? Nicht immer möglich!

Diese Rechte haben Verbraucher:innen beim Umtausch von Weihnachtsgeschenken. Der Wollpullover hat die falsche Größe, das…

2 Tagen ago

Warnung zu Kinderhochstuhl froggy wegen Sicherheitsmängeln

Das EU Schnellwarnsystem Safety Gate (vormals RAPEX) informiert über Sicherheitsrisiken beim Kinderhochstuhl froggy. Es besteht…

3 Tagen ago