Staatssekretärin Kraege: „Kinder sind unsere Zukunft“
Professor Hitschold: Große Herausforderung für Level-1-Perinatalzentrum
„Es stellte eine große Herausforderung dar, die Anforderungen an ein Babyfreundliches Krankenhaus in einem Level-1-Perinatalzentrum mit ca. 1.600 Geburten im Jahr zu verwirklichen“, betonte Professor Dr. Thomas Hitschold, Chefarzt der Frauenklinik, bei den Feierlichkeiten. Tatsächlich gebe es bislang nur sehr wenige Zentren, die dies geschafft hätten. „Wir sind daher besonders froh und stolz, dass es uns gelungen ist, die zentrale Bedeutung des Stillens und der Bindungsförderung in unserer Geburtsklinik allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu verdeutlichen und in der Praxis umzusetzen“.
Eigene Studie belegt: Rahmenbedingungen und beteiligte Personen beeinflussen Geburtserlebnis und Stillrate positiv
Schon vor einigen Jahren habe das Klinikum Worms mit einer Befragung von 1.100 Wöchne-rinnen im nachgewiesen, „dass es in erster Linie die Rahmenbedingungen und die beteiligten Personen sind, die das Geburtserlebnis und die Stillrate beeinflussen, und nicht die räumliche und technische Ausstattung“. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen habe das Haus dann konsequent die WHO-Kriterien für babyfreundliche Krankenhäuser angewandt und schritt-weise umgesetzt. Die Klinik verwirkliche die Anforderungen der „Zehn Schritte zum Babyfreundlichen Krankenhaus“ in der täglichen Arbeit.
Hautkontakt direkt nach Geburt / 24-Stunden-Rooming-in im Familienzimmer
„Wir ermöglichen unseren Müttern unmittelbar nach der Geburt den Hautkontakt mit ihrem Baby, mindestens eine Stunde lang oder bis das Baby das erste Mal gestillt wurde“. Beispielhaft im Hause sei die Praxis sowohl für Mütter nach Spontangeburten als auch nach Kaiserschnittentbindungen: Häufig seien letztere noch nicht in der Lage zu stillen, sie würden einfühlsam begleitet, den ersten Kontakt mit ihrem Baby aufzunehmen und baldmöglichst zu stillen, betonte der Chefarzt. „Außerdem können in unseren Familienzimmern Vater, Mutter und das Neugeborene rund um die Uhr zusammen sein. Gerade in den ersten Tagen verstärkt dieser ständige Kontakt, auch Rooming-in genannt, die Mutter-Kind-Bindung“, so Pro-fessor Hitschold. So könne die junge Familie vom ersten Tag an zusammen bleiben, und die Eltern lernten ihr Kind und seine Bedürfnisse gemeinsam kennen.
Die WHO/UNICEF-Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“
WHO und UNICEF haben sich zum Ziel gesetzt, die erste Lebensphase eines Neugeborenen besonders zu schützen. Mit der gemeinsamen Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“ haben sie ein Betreuungskonzept entwickelt, dem sich weltweit 20.000 Geburtskliniken angeschlossen haben. In Deutschland sind bereits 120 Geburts- und Kinderkliniken Mitglied der Initiative, 70 davon sind als „Babyfreundlich“ anerkannt. Nach aktuellen Studien begünstigen sie die Mutter-Kind-Bindung.Alle Adressen Babyfreundlicher Krankenhäuser finden Sie hier >>
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