(dgk) Der wild wachsende Bärlauch ist in den vergangenen Jahren in der Frühjahrsküche immer beliebter geworden. Seine nach Knoblauch schmeckenden Blätter lassen sich zu allerlei leckeren Speisen verarbeiten. Sie schmecken frisch auf dem Butterbrot, als Pesto zu Nudeln, in Salaten und Suppen. Der Bärlauch gedeiht in Wäldern an schattigen, feuchten Standorten. Vor allem in Auwäldern bedeckt er große Teile des Waldbodens, so dass schnell genügend Blätter für eine Mahlzeit gesammelt werden können. Am besten schmecken die noch jungen Blätter.
„Doch Vorsicht!“ warnt Volker Weiß, Biologe beim Naturschutzbund Deutschland (NABU). „Immer wieder wird Bärlauch mit dem Maiglöckchen oder der Herbstzeitlosen verwechselt. Diese beiden Pflanzen sind giftig und dürfen auf keinen Fall gegessen werden.“ Im Wald kann das Maiglöckchen an den gleichen Standorten wie der Bärlauch wachsen. Wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist der Geruch: Während die Blätter des Bärlauchs intensiv nach Knoblauch riechen, wenn man sie zwischen den Fingern zerreibt, sind die Blätter sowohl von Maiglöckchen als auch von Herbstzeitlose geruchlos.
Die beliebte Würzpflanze wird immer häufiger auch im Garten kultiviert. Je nach Standort sprießen zeitgleich Maiglöckchen hervor, die in den jungen Blättern, Blüten und Samen große Menge herzwirksame Glykoside und Saponine enthalten. Das Gift führt zu Übelkeit, Erbrechen und Herzrhythmusstörungen.
Bärlauchblätter werden meist vor der Blüte geerntet. Deshalb gilt: Nur wer die Pflanze im blütenlosen Zustand sicher erkennen kann, sollte sie sammeln. Bestimmungsbücher mit Abbildungen der Pflanzen können beim Erkennen helfen. Und selbstverständlich sollten die Blätter vor der weiteren Verarbeitung gründlich gewaschen werden. Kommt es trotz aller Vorsicht nach dem Verzehr von Bärlauch zu Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit und Durchfall, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.
Da wild wachsender Bärlauch immer häufiger gesammelt wird, sollte man beim Sammeln auch auf die Erhaltung der Pflanze achten. Sammeln Sie also nur dort, wo es erlaubt ist und sich große Bestände befinden. Zwei Drittel der Blätter jeder Pflanze sollten stehen bleiben, damit die Pflanze genug Kräfte sammeln kann, um die Zeit bis zum nächsten Frühjahr zu überstehen. „Sammeln Sie nicht in Naturschutzgebieten und nehmen Sie nur so viel mit, wie Sie auch essen möchten“, bittet Volker Weiß. „Dann ist dafür gesorgt, dass Sie auch in den kommenden Jahren das leckere Frühjahrsgemüse genießen können.“
Internettipps: Bärlauch-Rezepte finden Sie unter www.chefkoch.de Weitere Rezepte für Wildkräuter, wie beispielsweise für eine leckere Waldmeister-Maibowle finden Sie unter www.nabu.de
Gegenüberstellung Bärlauch – Maiglöckchen
Geruch:
Bärlauch: Nach Knoblauch
Maiglöckchen: Kein Knoblauchgeruch
Blätter:
Bärlauch: Einzeln am Stängel, in Gruppen dicht beieinander. Das Blatt hat einen langen Stängel, der direkt aus dem Boden wächst
Maiglöckchen: Immer zwei Blätter am gleichen Stiel, die Blätter umfassen den Stängel
Blüte:
Bärlauch: Sammelblüte wächst in Hülle nach oben
Maiglöckchen: Mehrere kleine Blüten hängen vom Blütenstängel
Deutsches Grünes Kreuz e. V.- www.dgk.de
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