Das Krankenhaus Leonberg im Klinikverbund Südwest erhält heute das Qualitätssiegel „Babyfreundliches Krankenhaus“. Kliniken mit dieser Auszeichnung verwirklichen die internationalen Betreuungsstandards von Weltgesundheitsorganisation WHO und UNICEF. „Babyfreundliche Krankenhäuser vermeiden Routinemaßnahmen, die das Bindungsverhalten des Kindes stören könnten“, betonte Professor Dr. Jörg Baltzer, Ehrenmitglied der WHO/UNICEF-Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“, bei der Übergabe der Auszeichnungs-Zertifikates in feierlichem Rahmen. Das Konzept der Babyfreundlichen Krankenhäuser unterstütze Eltern eine feste Beziehung zu ihrem Kind zu entwickeln. Auch fördere der intensive körperliche Kontakt beim Stillen die Beziehung zwischen Mutter und Kind. „Zusammen mit einer positiven Geburtserfahrung sind dies die besten Grundlagen für eine gesunde Entwicklung“, unterstrich der Professor. Das Krankenhaus Leonberg gehört jetzt zu den 70 Babyfreundlichen Kliniken bundesweit und ist das 15. Haus in Baden-Württemberg mit dem internationalen Qualitätssiegel.
Besondere Ehre / Hautkontakt direkt nach Geburt / Team ständig weitergebildet
„Es ist für uns eine besondere Ehre diese internationale Auszeichnung entgegen zu nehmen. Mit ihr werden die besonderen Leistungen unserer Babyfreundlichen Geburtshilfe bei der Betreuung von Mutter und Kind gewürdigt“, betonte Privatdozent Dr. Harald Wolf, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe. Die Klinik verwirkliche die Anforderungen der „Zehn Schritte zum Babyfreundlichen Krankenhaus“ in der täglichen Arbeit. „Wir ermöglichen unseren Müttern unmittelbar nach der Geburt den Hautkontakt mit ihrem Baby, mindestens eine Stunde lang oder bis das Baby das erste Mal gestillt wurde“. Beispielhaft sei auch die Praxis, Frauen mit Kaiserschnittentbindung, die häufig noch nicht in der Lage seien zu stillen, einfühlsam zu begleiten, den ersten Kontakt mit ihrem Baby aufzunehmen und baldmöglichst zu stillen. „Auch wird das Team der Geburtshilfe ständig geschult. Regelmäßig finden Auffrischungs- und Fortbildungskurse statt, die alle Mitarbeiter besuchen“. Die Schulung aller Mitarbeiter/innen sei vorbildlich, betonte der Chefarzt.
Müttern korrekte Stillpositionen gezeigt / Aufforderung zum Stillen nach Bedarf
Die Mitarbeiterinnen der Geburtshilfe zeigten den Müttern das korrekte Positionieren und Anlegen des Säuglings und erzielten damit gute Erfolge beim Stillen. „Auch informieren wir unsere Wöchnerinnen umfassend über Stillen nach Bedarf und ermuntern sie dazu, je nach den individuellen Wünschen von Mutter und Kind. Diese Praxis wird von den Müttern gut angenommen und selbstverständlich umgesetzt“, betonte Dr. Wolf stolz.
Baden-Württemberg bundesweit Nummer Eins bei „babyfreundlich“
Baden-Württemberg ist bundesweit die Nummer Eins bei der Anzahl der Babyfreundlichen Krankenhäuser: Von bundesweit insgesamt 70 Geburts- und Kinderkliniken mit der internationalen Auszeichnung gibt es 15 in diesem Bundesland, mehr als in jeder anderen Region Deutschlands. Auf Platz zwei steht Nordrhein-Westfalen (10).
Die WHO/UNICEF-Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“
WHO und UNICEF haben sich zum Ziel gesetzt, die erste Lebensphase eines Neugeborenen besonders zu schützen. Mit der gemeinsamen Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“ haben sie ein Betreuungskonzept entwickelt, dem sich weltweit 20.000 Geburtskliniken angeschlossen haben. In Deutschland sind bereits 120 Geburts- und Kinderkliniken Mitglied der Initiative, 70 davon sind als „Babyfreundlich“ anerkannt. Nach aktuellen Studien begünstigen sie die Mutter-Kind-Bindung.
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