Kliniken mit dieser Auszeichnung verwirklichen die internationalen Betreuungsstandards von Weltgesundheitsorganisation WHO und UNICEF. „Babyfreundliche Krankenhäuser bieten eine ganzheitliche Betreuung von der Vorsorge für Schwangere bis zu Beratungangeboten nach der Entlassung“, betonte Birgit Laupichler, 1. Vorsitzende der WHO/UNICEF-Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“, bei der Übergabe der Auszeichnungs-Zertifikates in festlichem Rahmen. Babyfreundliche Geburtshilfe gehe über die übliche Routine hinaus und begleite Eltern und ihre Kinder vom ersten Kennenlernen an mit Rat und Hilfe. „Mütter lernen, die Signale ihres Babys zu verstehen und darauf zu reagieren. So wird das für die Gesundheit des Kindes so wichtige Stillen ein beglückendes Erlebnis für beide – Mutter und Kind“, unterstrich Laupichler. „Das Friederikenstift Hannover ist auch die erste Klinik bundesweit, die nach dem Clarcert-Verfahren zertifiziert worden ist“, betonte die 1. Vorsitzende stolz. Das Haus gehöre jetzt zu den 69 Babyfreundlichen Kliniken bundesweit und sei nach der Medizinischen Hochschule das zweite Krankenhaus in Hannover mit dem internationalen Qualitätssiegel.
Bundesministerin und Bundestagsabgeordnete für Hannover-Süd Dr. Ursula von der Leyen betonte in ihrem Grußwort auf der Veranstaltung: „Wenn ein Kind auf die Welt kommt, ist das ein magischer Moment. Es die ersten Male im Arm zu halten, ist mit nichts auf der Welt vergleichbar. Welch großes Glück, wenn dann die Krankenhausroutine außen vor bleibt, die Welt einfach stillstehen kann. In den gemeinsamen Tagen im Krankenhaus brauchen Eltern und Kind Ruhe, Rückzugsmöglichkeiten und ihren eigenen Rhythmus. Diesen Freiraum im Klinikalltag zu geben und mit einfühlsamer Betreuung und Hilfestellung zu ver-binden, ist alle Mühe wert. Das Friederikenstift Hannover erhält nun für seine großen Anstrengungen als Babyfreundliches Krankenhaus die verdiente Anerkennung. Die Auszeichnung belohnt das tolle Engagement der Ärztinnen und Ärzte, der Schwestern und aller, die die Geburtsstation mittragen. Und sie ist eine Empfehlung für die werdenden Eltern der Region. Herzlichen Glückwunsch, Friederikenstift!“
Erfreut über Auszeichnung / Vorbildliche Richtlinien / Umfassende Information über Bedeutung des Stillens
„Über diese internationale Auszeichnung, mit der das besondere Engagement unserer Abteilung bei der Betreuung von Mutter und Kind gewürdigt wird, sind wir sehr erfreut“, betonte Professor Dr. Ralf L. Schild, Chefarzt der Geburtshilfe. Die Klinik verwirkliche die Anfo-derungen der „Zehn Schritte zum Babyfreundlichen Krankenhaus“ in der täglichen Arbeit. „Unsere Stillrichtlinien sind vorbildlich und berücksichtigen alle `Zehn Schritte zum erfolgreichen Stillen`“. Sie lägen in ausführlicher Form für das Personal vor, ergänzt durch Pflegestandards für verschiedene Stillsituationen und als Kurzfassung für die Mütter. „Alle Frauen, die die Hebammen-Sprechstunde nutzen, werden über Bedeutung und Praxis des Stillens informiert, entweder mit unserem speziellen Informationsmaterial oder persönlich in den Ge-burtsvorbereitungskursen und Stillberatungen“, betonte der Chefarzt erfreut.
Stillen nach Bedarf / Umfassende Betreuung nach Entlassung
„Auch informieren wir unsere Wöchnerinnen umfassend über Stillen nach Bedarf und ermuntern sie dazu je nach den individuellen Wünschen von Mutter und Kind. Diese Praxis wird von den Müttern gut angenommen und selbstverständlich umgesetzt“, unterstrich Professor Schild erfreut. „Außerdem bieten wir den Familien auch nach der Entlassung eine umfassende Betreuung und Unterstützung“. Auf Stillgruppen und Hilfsangebote in der weiteren Umgebung werde hingewiesen. Die Mütter könnten sich bei der Still-Hotline telefonisch beraten lassen, das hauseigene Stillcafe besuchen oder sich an drei Terminen in der Woche individuell über das Stillen beraten lassen. „Unser umfassendes Nachsorgeangebot trägt mit dazu bei, die in der Klinik begonnene Stillförderung nachhaltig zu sichern“, unterstrich der Chefarzt abschließend.
Die WHO/UNICEF-Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“
WHO und UNICEF haben sich zum Ziel gesetzt, die erste Lebensphase eines Neugeborenen besonders zu schützen. Mit der gemeinsamen Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“ haben sie ein Betreuungskonzept entwickelt, dem sich weltweit 20.000 Geburtskliniken angeschlossen haben. In Deutschland sind bereits 120 Geburts- und Kinderkliniken Mitglied der Initiative, 70 davon sind als „Babyfreundlich“ anerkannt. Nach aktuellen Studien begünstigen sie die Mutter-Kind-Bindung.
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