Boden- oder Handstaubsauger, Modell mit oder ohne Papierfilter, Kabel oder Akku? Wer sich einen Staubsauger anschafft, sieht sich mit einigen Fragen konfrontiert. Die wichtigsten Antworten und Hinweise gibt es von den Produktprofis von TÜV SÜD.
Der Klassiker unter den Staubsaugern ist der Bodenstaubsauger. Die kompakten Geräte mit Schlauch und Rohr sind wendig und flexibel. Die Geräte sollten drei kleine Rollen haben, die sich um 360 Grad drehen lassen. Damit kann der Staubsauger mühelos um Möbel herumfahren. Ideal sind abgerundete Ecken und Möbelschutzleisten aus Gummi.
Platzsparend, weil schmal und hoch: Diese Attribute gelten für Handstaubsauger. Allerdings lässt sich Staub unter Möbeln oder auf Schränken nicht so gut einfangen, weil es kein gesondertes Saugrohr gibt. Auch wer seine Polstermöbel absaugen möchte, wird mit einem Handstaubsauger mehr Mühe haben als mit einem Bodenstaubsauger. Zudem macht sich auch das Gewicht bemerkbar, weil bei Handstaubsaugern das Gehäuse mit Filtersystem und Motor direkt am Stiel sitzt. Ob ein Staubsauger gut saugt, hängt von der Saugleistung und nicht von der Stromaufnahme ab. Im Idealfall hat ein Staubsauger eine Saugleistung von 300 Watt. Dies kann bereits bei 1200 Watt Leistungsaufnahme erreicht werden. Staubsauger mit einer Leistungsaufnahme von1500 bis 2000 Watt haben nicht zwangsläufig eine höhere Saugleistung.
Für einige Furore sorgen in letzter Zeit Modelle ohne Papierfilter und Beutel. Sie arbeiten mit der so genannten Zyklontechnik. In einem Zylinder wird der Staub mittels Zentrifugalkraft in einem Behälter abgelagert. Die Saugkraft soll dabei auch bei gefülltem Behälter erhalten bleiben. Bei beutellosen Staubsaugern landet der Schmutz in einem Sammelbehälter, die sich einfach leeren und auswaschen lassen. Bei dieser Aktion kann es allerdings zu einer erheblichen Staubentwicklung kommen.
Bei Staubsaugern mit Filtertechnik ist die Qualität des Filtersystems der entscheidende Faktor für das Staubrückhaltevermögen. Absolut staubdicht ist allerdings kein Gerät. Hausstauballergiker sollten Geräte verwenden, die mit entsprechenden Spezialfiltern ausgestattet sind.
Ein verstellbares Teleskoprohr und Polsterdüsen, die sich direkt im Gerät aufbewahren lassen, gehören heute zum Standardzubehör von Staubsaugern. Ein starkes Extra: ein Saugkraftregler am Griff. Damit erspart man sich das Bücken, wenn man die Saugstärke für Teppich, Polster oder Vorhänge passend einstellen will.
Für besonders große Räume gibt es spezielle Roboterstaubsauger, die eigenständig arbeiten und bei sinkender Akkuleistung selbstständig in die Ladestation einchecken. Kleine Akkusauger sind ideal für Autoreinigung, Campen oder kleine Malheurs in der Wohnung. Das Volumen für den Staub ist begrenzt, ebenso die Laufzeit. Wer sich für einen Akkusauger entscheidet, sollte darauf achten, dass die Ladezeit im Vergleich zur Laufzeit relativ kurz ist.
Bei allen Staubsaugern ist es wichtig, dass sie nicht zu laut sind. Die gesetzlich vorgeschriebene Maximallautstärke liegt bei 85 Dezibel. In der Regel sollten Staubsauger 75 Dezibel aber nicht überschreiten, so der Hinweis der TÜV SÜD-Experten. Einige Modelle „quietschen“, wenn sie angeschaltet sind. Wer auf Geräusche empfindlich reagiert, sollte das Gerät im Laden ausprobieren, um die „Lärmkulisse“ zu testen.
Wer ein Modell mit Stromkabel erwirbt, sollte die Länge des Kabels im Blick haben. Normalerweise sind die Kabel gut acht Meter lang, bei sehr großen Wohnungen und/oder sehr wenigen Steckdosen kann ein längeres Kabel sinnvoll sein.
Hersteller geben in der Regel eine Garantie von zwei Jahren, nur wenige fünf Jahre. Die Experten von TÜV SÜD gehen allerdings davon aus, dass Staubsauger eine Lebensdauer von rund zehn Jahren haben. Daher ist es wichtig, dass Ersatzteile und Zubehör auch langfristig nachbestellt werden können.
Ob Boden- oder Handstaubsauger, ob Modell mit oder ohne Staubbeutel: Die Beschriftungen am Gerät sollten möglichst groß und selbsterklärend sein.
Um in der wunderbaren Staubsaugerwelt die richtige Wahl zu treffen, bietet das GS-Zeichen (Geprüfte Sicherheit) oder das Oktagon von TÜV SÜD gute Orientierung. Die Fachleute im TÜV SÜD-Labor setzen sich unter anderem mit der elektrischen und mechanischen Sicherheit sowie mit der Gebrauchstauglichkeit der Geräte auseinander. Zudem haben sie auch die Qualität der Bedienungsanleitung im Blick.
Nach dem Kauf gilt: Erst die Bedienungsanleitung lesen, dann loslegen.
Grundsätzlich befinden sich in Staubsaugern drei Gruppen von Filtern: erstens der Beutelfilter oder der Zyklon – bei beutellosen Geräten eventuell ein Faltenfilter; zweitens der Abluftfilter, der verhindert, dass der Staub wieder aus dem Gerät herauskatapultiert wird; und drittens der Motorschutzfilter. Abluftfilter und Motorschutzfilter müssen regelmäßig gewaschen werden, damit die volle Saugleistung erhalten bleibt. In der Bedienungsanleitung steht, wo die Filter sind und wie sie herausgenommen werden können. Wichtig ist, dass die Filter erst wieder eingesetzt werden, wenn sie völlig trocken sind, da sie sonst Schimmel ansetzen können.
Moderne Staubsauger sind aus Kunststoff und brauchen keine spezielle Pflege. Es reicht, mit einem feuchten Tuch außen über das Gerät zu wischen. Schlauch und Düsen können mit Spülmittel und warmem Wasser gesäubert werden. Wichtig ist, dass diese Teile danach gut trocknen.
Quelle: TÜV SÜD AG
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