TV-Tipp: Macht Massentierhaltung krank?

Das SWR-Wissenschaftsmagazin „Odysso“ testet Fleisch aus Karlsruher Supermärkten

Durch den exzessiven Antibiotikaeinsatz in Tiermastbetrieben werden resistente Bakterienstämme erzeugt. Für billiges Fleisch nehmen Tiermäster dieses Risiko jedoch in Kauf. Stellt das Fleisch aus Massentierhaltung eine gesundheitliche Gefahr für den Verbraucher dar? Das SWR-Wissensmagazin „Odysso“ hat Hühner- und Putenfleisch aus regionalen Supermärkten auf antibiotikaresistente Keime getestet. „Odysso – Das will ich wissen“ ist zu sehen am 22.3.2012 um 22 Uhr im SWR Fernsehen.

In Zusammenarbeit mit der Abteilung Lebensmittelüberwachung und Veterinärwesen der Stadt Karlsruhe hat „Odysso“ acht Packungen Hühner- und Putenfleisch aus verschiedenen Supermärkten getestet. In der Hälfte der Proben wurden Methicillin-resistente Staphylokokkus-aureus-Keime (MRSA) entdeckt, besser bekannt als sogenannte Krankenhauskeime. Nach Angaben der deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene e. V. sterben in deutschen Kliniken jährlich etwa 7.000 Menschen an den Folgen einer Infektion mit diesen Keimen. Mit dem massenhaften Antibiotikaeinsatz in der Tiermast bekommt das Problem nun eine neue Dimension. Mit Sorge beobachten Experten zudem die Entstehung multiresistenter Darmbakterien. Sind multiresistente Bakterien mit dem Fleisch erst einmal in der Küche, sind vor allem Menschen mit einem schwachen Immunsystem gefährdet: Gelangen die Keime in die Blutbahn, können nichtverheilende Wunden, Lungenentzündungen oder Blutvergiftungen die Folge sein.

„Odysso – Das will ich wissen! Macht Massentierhaltung krank?“
am 22.3. um 22 Uhr im SWR Fernsehen
Im Hörfunk thematisiert „SWR2 Impuls“ bereits um 16.05 Uhr die Gefahr aus dem Stall.

„Odysso“ lädt donnerstags um 22 Uhr im SWR Fernsehen dazu ein, Wissen zu entdecken. Das SWR-Wissensmagazin mit Moderator Dennis Wilms nimmt sich Woche für Woche ein Thema vor, stellt Zusammenhänge her, prüft Erkenntnisse der Wissenschaft kritisch und fragt, welche Hoffnungen und Gefahren sich dahinter verbergen.

Ausführliche Informationen im Internet unter www.SWR.de/odysso

 

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