Wiesenhof: Staatsanwaltschaft ermittelt
(Albert Schweitzer Stiftung) – Der große Wiesenhof-Skandal aus dem Jahr 2010 und die ARD-Reportage Das System Wiesenhof aus dem letzten Jahr sind noch nicht ganz vergessen, da gerät der Konzern schon wieder in die Schlagzeilen: Kürzlich wurde der Wiesenhof-Schlachthof in Möckern für zwei Tage stillgelegt – offenbar ließ die Hygiene mal wieder zu wünschen übrig. Schon im Vorjahr berichtete die Zeitschrift Stern über »unglaubliche Zustände«: Schwarzschimmelbefall an Wand und Decke, Kontamination der Schlachtkörper mit Magen-Darm-Inhalt sowie Verstöße bei Fleischbeschau und Kühlung gehörten zu den Vorwürfen.
Doch nicht nur unter Hygieneaspekten darf man Wiesenhof kritisieren (vom Tierschutz mal ganz abgesehen): Aktuell ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf Subventionsbetrug. Wiesenhof soll jahrelang Exportzuschüsse (also Steuergelder) erhalten haben, die dem Konzern nicht zustehen. Völlig unabhängig von den Ermittlungsergebnissen ist der Export von Geflügelfleisch in arme Länder eine Katastrophe, denn durch billiges Fleisch aus Deutschland werden Existenzen von Bauern im Ausland vernichtet – übrigens nicht nur von Mästern, denn extrem billiges Fleisch sorgt auch für eine Verschiebung des Konsums weg von pflanzlichen Lebensmitteln.
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Nachtrag: Sogar McDonald’s verzichtet inzwischen auf Wiesenhof-Fleisch, wobei davon auszugehen ist, dass die neuen Lieferanten die Dinge nicht wesentlich anders machen als Wiesenhof.
Artikel mit freundlicher Genehmigung der Albert Schweitzer Stiftung
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