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Weltfrauentag 2012 – Frauen sind die besseren Partner

Keine Zeit, kein Geld, keine Rechte – weltweit sind vor allem Frauen und Kinder von Armut und Ausbeutung betroffen. Dabei zeigt sich längst: Ohne das Engagement von Frauen würden sich ärmere Gesellschaften deutlich langsamer entwickeln. Der Faire Handel setzt sich daher für mehr Gleichberechtigung und bessere gesundheitliche Versorgung von Frauen ein.

Das Missverhältnis zwischen der schwachen Position von Frauen und dem Beitrag, den sie für die Gesellschaft leisten, ist groß. Siebzig Prozent der unbezahlten Arbeit weltweit liegt in Frauenhänden: Sie organisieren den Familienhaushalt, ziehen die Kinder auf und pflegen Angehörige. Während Frauen in den Industriestaaten zusätzlich einer bezahlten Tätigkeit nachgehen können, ist das für Frauen in Entwicklungs- und Schwellenländern oft nicht möglich. Weltweit beziehen Frauen nur zehn Prozent der Einkommen. Und sogar nur ein Prozent des globalen Vermögens gehört Frauen. In Entwicklungsländern produzieren Frauen 80 Prozent der Grundnahrungsmittel, sie besitzen aber nur zehn Prozent der Anbauflächen.

Viele Kreditinstitute haben allerdings inzwischen erkannt, dass Frauen zuverlässigere Kreditnehmer und geschicktere Investoren sind. Auch deshalb gelten im Fairen Handel klare Regeln, die helfen, die Situation von Frauen zu verbessern. So verpflichten sich die landwirtschaftlichen Genossenschaften, Plantagen und handwerklichen Betriebe, die am Fairen Handel teilnehmen, Frauen gleichberechtigt zu behandeln. Pachtlizenzen oder Landtitel werden sowohl an Frauen wie an Männer vergeben. Frauen erhalten wie Männer Zugang zu Krediten, um ihren eigenen Betrieb gründen oder sich besser mit Produktionsmitteln ausstatten zu können. Außerdem wird die Fairtrade-Prämie, die Partnerorganisationen erhalten, häufig für eine bessere Gesundheits- oder Wasserversorgung oder Betreuung der Kinder eingesetzt – Einrichtungen, die vor allem Frauen zugutekommen.

Auch Verbraucher in Deutschland können sich dafür einsetzen, dass sich die Situation der Frauen ändert. „Mit jedem Kauf eines Produkts mit einem Fairtrade-Siegel tragen Konsumenten dazu bei, dass sich die Lebensbedingungen für Frauen in den Ländern des Südens verbessern“, sagt Saphir Robert vom Projekt www.oeko-fair.de der VERBRAUCHER INITIATIVE. Mit dem Aufpreis, der für die meisten Menschen in den Industriestaaten einfach zu leisten ist, können in ärmeren Ländern wichtige Investitionen getätigt werden. „Schon kleine Beträge können große Veränderungen bewirken“, so Saphir Robert.

Tipps für den Einkauf unter anderem von Lebensmitteln mit Fairtradesiegeln finden Sie im Themenheft „Lebensmitteleinkauf“ der VERBRAUCHER INITIATIVE. Das Themenheft „Frauen & Gesundheit“ beschäftigt sich mit Krankheiten und Symptomen, die vor allem Frauen betreffen.  Zum Bestellen oder zum Download unter www.verbraucher.com

 

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