Wir lehnen die Sechs-Wochen-Frist ebenso ab, wie die Möglichkeit, gegen den Willen der Mutter in einem beschleunigten Verfahren die gemeinsame Sorge regeln zu wollen. Beim Sorgerecht müssen die elterliche Verantwortung und das Kindeswohl im Mittelpunkt stehen. Hier greift der Vorschlag der Koalition zu kurz: Eine Frist von sechs Wochen für die Rückmeldung der Mutter entspricht keineswegs der Lebenswirklichkeit und setzt Mütter stark unter Druck. Und ein schnelles, rein schriftliches Gerichtsverfahren ohne Anhörung der Eltern oder des Jugendamts vernachlässigt das Kindeswohl.
Das ZFF will stattdessen ein niedrigschwellliges Antragsmodell. Danach kann der Vater beim Jugendamt einen Antrag zur Ausübung gemeinsamer Sorge stellen. Das Jugendamt informiert die Mutter, welche – ohne Fristen – erklären muss, dass sie dem Antrag nicht widerspricht. Durch Mediationsangebote des Jugendamts soll die gemeinsame Sorge beider Elternteile zum Wohl des Kindes erreicht werden. Wenn alles nichts hilft, muss im Streitfall in Ruhe und mit aller Sorgfalt das Familiengericht entscheiden.
Wir wollen den Vätern mehr Rechte geben, aber nicht auf Kosten der Kinder!“
D
as ZFF wurde 2002 auf Initiative der Arbeiterwohlfahrt gegründet. Der familienpolitische Fachverband setzt sich für die Interessen von Familien ein und kämpft für soziale Gerechtigkeit in der Familienpolitik. Für das ZFF ist Familie dort, wo Menschen füreinander Verantwortung übernehmen, Sorge tragen und Zuwendung schenken. Neben Gliederungen der AWO sind dort unter anderem die Bundesvereinigung der Mütterzentren, der Progressive Eltern- und Erzieherverband (PEVNW) und die Bundesarbeitsgemeinschaft der Elterninitiativkindergärten organisiert. Weitere Informationen: www.zukunftsforum-familie.de
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