Luft- und Wabbelberge erklimmen, durch Riesenkrokodile klettern und an der Kletterwand Mut beweisen: Über 300 Hallenspielplätze laden in Deutschland zum Spielen und Toben ein. Doch eine Pflicht zum Sicherheitscheck gibt es für sie nicht. Zwar bietet beispielsweise der TÜV eine regelmäßige Überprüfung an. Aber die ist freiwillig und wird nur von wenigen Hallen genutzt. „Ist ein Indoor-Spielplatz einmal abgenommen und eröffnet, hängt es allein vom Betreiber ab, wie gut er die Anlage in Schuss hält“, so R+V-Experte Paufler.
Doch viele Sicherheitsmängel sind leicht zu erkennen. Eltern sollten zunächst auf das allgemeine Erscheinungsbild achten. „Wenn der Boden klebrig ist und die Mülleimer nicht geleert, liegt der Schluss nahe, dass auch auf die Wartung der Spielgeräte wenig geachtet wird“, sagt Thomas Paufler.
Er rät Eltern deshalb, die Anlage beim ersten Besuch ganz genau anzusehen:
Stehen an den Spielgeräten Schrauben hervor oder sind Seile durchgescheuert?
Gibt es harte Böden, die nicht durch einen Fallschutz abgesichert sind?
Fehlen Geländer an Brüstungen?
Sind die Fangnetze an den Trampolinen zerschlissen?
Gibt es scharfe Kanten an Klettergerüsten oder Stellen, wo Kinder sich die Finger einklemmen können?
Sind die Notausgänge gut ausgeschildert und nicht durch Spielgeräte versperrt?
Ebenfalls ein wichtiges Thema ist die richtige Kleidung:
Kinder sollten keine Kleidung mit Kordeln oder Schlaufen tragen, weil sie damit an den Spielgeräten hängen bleiben können. Auch Halsketten und Schlüsselbänder gehören nicht auf einen Spielplatz.
Eltern haben Aufsichtspflicht
Eltern müssen sich selbst darum kümmern, dass ihre Kinder beim Toben weder sich noch andere verletzen. „Das Aufsichtspersonal entbindet Eltern nicht von dieser Pflicht. Ein Indoor-Spielplatz ist kein Kindergarten oder Hort“, sagt R+V-Experte Paufler. Dennoch ist genügend Personal in der Halle notwendig und zeichnet eine gute Anlage aus. „Diese Mitarbeiter haben aber in der Regel keine Aufsichtspflicht, sondern kümmern sich beispielsweise um die Einweisung an den Geräten.“
Infocenter der R+V Versicherung www.ruv.de
Lange Schnüre, Ketten und auch Schlüsselbänder können beim Spielen zur Strangulation von Kindern führen. Fatal: Vielen Eltern ist die Gefahr dieser Schmuck- und Gebrauchsartikel am kindlichen Hals oder im Kinderzimmer nicht bewusst.
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