Gestern erreichten das Gesundheitsamt Altona zwei EHEC-Meldungen aus Blankenese, über die gestern und heute bereits berichtet wurde: Ein 11-jähriger Junge, der eine weiterführende Schule besucht, und ein 3-jähriges Kindergartenkind waren in der vergangenen Woche (8. KW) erkrankt. Die Stuhlbeprobung, die von den behandelnden Kinderärzten eingeleitet wurde, ergab in beiden Fällen einen positiven EHEC-Befund.
Beide Kinder waren nach kurzer Zeit wieder beschwerdefrei und nicht in stationärer Behandlung.
Das Gesundheitsamt Altona hat mit der betroffenen Schule sowie der Kindetageseinrichtung Kontakt aufgenommen, die Eltern informiert und entsprechende Besuchsverbote und Desinfektionsmaßnahmen (der betroffenen Flächen sowie in den Sanitärräumen) eingeleitet. Eine Schließung der Schule oder der Kindertageseinrichtung ist nach Abschluss dieser Maßnahmen aus fachlicher Sicht nicht notwendig.
Zu Beginn der vergangenen Woche waren darüber hinaus in Altona zwei Erwachsene mit ähnlichen Symptomen (u.a. Durchfall) erkrankt. Bei den Erkrankten handelt es sich um zwei Frauen im Alter von 68 bzw. 88 Jahren. In beiden Fällen liegen ebenfalls positive EHEC-Befunde vor. Im Fall der 88-jährigen Patientin war ein kurzer stationärer Aufenthalt notwendig, der in der Zwischenzeit allerdings beendet ist.
Nach wie vor gibt es keine Hinweise, die zu einer gemeinsamen Quelle dieser vier genannten Infektionen bzw. des tragischen Todesfalls der Vorwoche führen. Bei der Suche nach der Infektionsquelle werden weiterhin Lebensmittelproben aus den Haushalten sowie dem Einzelhandel untersucht. Die Quelle wurde bisher allerdings nicht identifiziert.
Die Gesundheitsbehörde hat bereits gestern vorsorglich sowohl Krankenhäuser und durch die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg auch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte über die Situation informiert. Darüber hinaus steht die Behörde in Kontakt mit dem Robert-Koch-Institut.
Welche Symptome treten bei EHEC auf?
EHEC-Infektionen können ohne Beschwerden verlaufen und somit unerkannt bleiben. Die Mehrzahl der manifesten Erkrankungen tritt als unblutiger, meistens wässriger Durchfall in Erscheinung. Begleitsymptome sind Übelkeit, Erbrechen und zunehmende Bauchschmerzen, seltener Fieber. Bei zehn bis 20 Prozent der Erkrankten entwickelt sich als schwere Verlaufsform eine blutige Darmentzündung mit krampfartigen Bauchschmerzen, blutigem Stuhl und teilweise Fieber bis hin zu Nierenversagen.
Eine Ansteckungsfähigkeit besteht, solange EHEC Bakterien im Stuhl nachgewiesen werden.
Wie kann man sich schützen?
Wichtig ist die Einhaltung der allgemeinen Maßnahmen der persönlichen Hygiene sowie der Hygiene beim Umgang mit Lebensmitteln unter anderem durch folgende Maßnahmen:
Fleisch sollte nur durchgegart verzehrt werden.
„Rohmilch ab Hof“ sollte vor Genuss abgekocht oder es sollte pasteurisierte Milch verwendet werden.
Obst, Gemüse und ungewaschene Salate sollten vor dem Verzehr gründlich gewaschen werden.
Bei der Zubereitung von Speisen muss, wie grundsätzlich zur Vermeidung von Lebensmittelinfektionen, auf eine konsequente Küchenhygiene geachtet werden.
Vermeidung von Tierkontakten beziehungsweise Hände waschen nach Kontakt.
Speisen und Getränke sollten nur außerhalb von Tierkontaktzonen und nach sorgfältiger Händehygiene eingenommen werden.
Bei Kontakten mit Erkrankten auf sorgfältige Händehygiene und Desinfektion von Handkontaktflächen achten.
Nach jedem Gang zur Toilette, vor dem Zubereiten von Speisen oder dem Essen sorgfältig die Hände mit waschen.
Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz Hamburg
(ck) – Nach dem Tod eines sechsjährige Mädchens aus Altona, das an den Folgen einer EHEC-Erkrankung verstorben ist, sind nach einem Bericht des Hamburger Abendblatts zwei weitere Kinder an dem EHEC Erreger erkrankt. Es soll sich um einen 11-jährigen Jungen und ein dreieinhalbjähriges Kind handeln.
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