(dgk) Paul ist eigentlich ein lebhaftes Kind. Seit kurzem beteiligt er sich allerdings nicht mehr gern an den ausgelassenen Spielen seiner Freunde, weil er dabei jedes Mal stark husten muss und schlecht Luft bekommt. Manchmal steht er bedrückt am Rand und schaut zu, wie die anderen Fangen spielen. Nachts hören die Eltern ihn immer öfter husten. Schließlich gehen sie zu ihrer Kinderärztin, die bei dem Jungen ein Asthma bronchiale diagnostiziert.
Asthma ist die häufigste chronische Erkrankung im Kindesalter: Nahezu jedes zehnte Kind ist hierzulande davon betroffen. Häufig beginnt die Erkrankung bereits im Säuglings- oder Kleinkindalter mit Atembeschwerden, die durch Infekte ausgelöst werden. Pfeifende, rasselnde Atmung oder Atemnot beim Toben und Spielen können Anzeichen für Asthma oder seine Vorstufen sein. Warum manche Menschen an Asthma bronchiale erkranken und andere nicht, ist noch nicht abschließend geklärt. Sicher ist, dass es verschiedene Faktoren gibt, die das Asthmarisiko erhöhen. An erster Stelle ist hierbei sicherlich die familiäre Veranlagung zu nennen. An den Genen kann man nichts ändern. Aber einige der anderen Risiken lassen sich beeinflussen. So spielen Luftverschmutzung durch Verkehr, bakterielle Infekte des Kindes und Passivrauchen eine Rolle. Auch Antibiotika-Behandlungen in den ersten beiden Lebensjahren und übertriebene Hygienemaßnahmen werden von Fachleuten als Risikofaktor diskutiert. Neuere Studien nennen weitere Gefahren, die man vermeiden kann.
So zeigt eine taiwanesische Studie, an der über 3.700 Kinder teilnahmen, dass auch das häufige Abbrennen von Räucherstäbchen und Ähnlichem in der Wohnung – was auch hierzulande immer beliebter wird – das Asthmarisiko bei Kindern erhöhen kann. Je öfter innerhalb der Wohnung Räucherwerk angezündet wurde, desto häufiger hatten die dort lebenden Kinder Atembeschwerden in der Nacht oder beim Sport. Und umso größer war letztlich das Asthma-Risiko der dort wohnenden Kinder. Schon länger wird zudem vermutet, dass auch die Einnahme von Paracetamol in der Schwangerschaft das Asthmarisiko der Kinder erhöhen könnte. Eine britische Studie bestärkt diese Befürchtung – sie zeigt aber auch auf, dass es diesen Zusammenhang nur bei den Kindern gibt, deren Mütter bestimmte Genvariationen aufweisen.
Bei Kindern, die bereits Asthma haben, ist es wichtig, einer Verschlechterung vorzubeugen. Dass Atemwegsinfekte ein bestehendes Asthma dramatisch verschlechtern können, ist bekannt. Umso wichtiger ist die Grippeschutzimpfung. Eltern asthmakranker Kinder und Jugendlicher sollten daher an die Impfungen gegen Influenza und auch gegen Pneumokokken denken!
Foto: Trauriges Kind – Bildquelle: Sandra Neumann – Fotolia.com
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