Schwangerschaft & Baby

Ernährung in der Schwangerschaft: Neue Empfehlungen zum Schutz vor Listeriose und Toxoplasmose

(aid) – Schwangeren wird empfohlen, sich besonders gut vor Lebensmittelinfektionen zu schützen, denn bestimmte Erkrankungen können ihrem ungeborenen Kind schaden. „Werdende Mütter sollten vorsichtshalber auf rohes Fleisch und Rohwürste, weiche Käsesorten und geräucherte Fischereierzeugnisse wie Räucherlachs verzichten“, erklärt Dr. Heidi Wichmann-Schauer vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Der Grund: In diesen Lebensmitteln können Toxoplasmen vorkommen bzw. finden sich hier vergleichsweise häufiger krankmachende Listerien. Das heißt aber nicht, dass diese Krankheitserreger in jedem Produkt vorhanden sind.

„Außerdem empfehlen wir Schwangeren, Salate am besten selbst frisch zuzubereiten und keine vorgefertigten Schnittsalate zu essen. Denn Listerien können beim Zerkleinern der Zutaten in diese Salate gelangen und sich während der mehrtägigen Lagerung auch bei Kühlschranktemperaturen weiter vermehren“, ergänzt Wichmann-Schauer. Diese neuen Empfehlungen zum Schutz vor Listeriose und Toxoplasmose finden sich im Internet unter www.was-wir-essen.de in der Rubrik „Spezielle Ernährungsinfos“ für Schwangere. Der aid infodienst hat diese Empfehlungen in enger Zusammenarbeit mit dem BfR, dem Robert Koch-Institut (RKI) und dem Netzwerk „Gesund ins Leben“ erarbeitet.

Toxoplasmose wird durch Parasiten hervorgerufen, Listeriose durch bestimmte Bakterienstämme, so genannte Listeria monocytogenes. Toxoplasmoseerreger kommen vor allem in rohem Fleisch vor, können über Verunreinigungen durch Katzenkot aber auch auf bodennah gewachsenes Gemüse, Salate und Obst gelangen. Listerien können in vielen rohen und verarbeiteten Lebensmitteln vorkommen und sich während der Lagerung weiter vermehren. Erhitzen für zwei Minuten auf mindestens 70 °C tötet beide Krankheitserreger ab.

Das RKI registriert in Deutschland pro Jahr insgesamt etwa 50 Fälle mit Komplikationen durch Toxoplasmose und Listeriose in der Schwangerschaft, was bei jährlich rund 700.000 Geburten sehr selten ist. Da die Folgen für das Kind jedoch schwerwiegend sein können und bereits wenige Krankheitskeime für eine Infektion ausreichen, sollten Schwangere auf einen hygienischen Umgang mit Lebensmitteln achten und bestimmte Lebensmittel vorsorglich meiden. Interessierte finden in den neugefassten Empfehlungen leicht verständliche Informationen zu einzelnen Lebensmittelgruppen sowie zum hygienischen Umgang mit Lebensmitteln. Fragen zu den neuen Empfehlungen beantworten aid-Experten online im Forum „Ernährung in der Schwangerschaft“ auf www.was-wir-essen.de .

Dr. Maike Groeneveld, www.aid.de

Weitere Informationen:

www.was-wir-essen.de/download/lebensmittelinfektionen_schwangerschaft.pdf

www.bfr.bund.de

www.gesund-ins-leben.de „Gesund ins Leben – Netzwerk Junge Familie“ ist ein Projekt der Initiative IN FORM der Bundesregierung und wird vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gefördert.

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