Der wegen seiner gelblichen Färbung „golden“ genannte Reis soll den wertvollen Beitrag der Grünen Gentechnik im Kampf gegen Hunger und Mangelernährung demonstrieren – doch bisher ohne Erfolg: „Die Gentechnik-Industrie propagiert den Goldenen Reis als Wundermittel gegen Vitamin-A-Mangel. Allerdings sind diese vollmundigen Versprechungen durch nichts belegt“, erklärt foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode. „Das Golden-Rice-Projekt ist vor allem eines: Eine Image-Kampagne der Gentechnik-Lobby. Die wissenschaftlichen Nachweise für die Wirkung sind dünn, die Risiken nicht ausreichend untersucht und es gibt billige und effektivere Alternativen.“
Nach den Vorstellungen der Projektbetreiber soll der Goldene Reis ab 2013 zunächst auf den Philippinen kommerziell angebaut werden. Ein im Auftrag von foodwatch erstellter Report der Organisation Testbiotech zeigt jedoch, dass noch viele wichtige Fragen ungeklärt sind:
Bis heute wurde keine einzige Fütterungsstudie an Tieren zur Untersuchung gesundheitlicher Risiken mit dem Reis veröffentlicht. Trotzdem wurden bereits Versuche an chinesischen Schulkindern durchgeführt.
Die langfristigen ökologischen Risiken wurden bisher nicht untersucht.
Es fehlen Daten zur Stabilität der Carotinoide, die insbesondere bei einer Lagerung der Reiskörner abgebaut werden könnten. Die Carotinoide werden aufgrund der gentechnischen Veränderung im Reis gebildet und sollen die Versorgung mit Vitamin-A sicherstellen.
Es fehlen ausreichende Daten zur biologischen Verfügbarkeit. Damit ist unklar, inwieweit die im Reis produzierten Carotinoide vom menschlichen Körper zur Deckung des Vitamin-A-Bedarfs verwertet werden können.
Es liegen kaum Daten über mögliche ungewollte Veränderungen der Inhaltsstoffe im Reis und des Stoffwechsels der Pflanzen vor, ebenso wenig wie systematische Untersuchungen über die Reaktion der Pflanzen auf wechselnde Umweltbedingungen.
Ein kommerzieller Anbau des Golden Rice wird mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer nicht rückholbaren Ausbreitung des gentechnisch manipulierten Erbgutes in der Umwelt und zu einer Kontamination des Erbguts der regionalen Reissorten führen – mit nicht absehbaren langfristigen ökologischen und ökonomischen Folgen.
foodwatch fordert die Betreiber und finanziellen Unterstützer des Projektes auf, umfassende und unabhängige Studien zur Risikoabschätzung vorzulegen und die fehlenden technischen Daten zu publizieren. Thilo Bode: „Die Betreiber des Projektes dürfen sich einer offenen Diskussion über die Risiken des Golden-Rice-Projektes nicht länger verweigern.“
Andere, bereits verfügbare Maßnahmen, etwa die flächendeckende Verteilung von Vitamin-A-Präparaten oder mit Vitamin A angereicherte Nahrungsmittel versprechen eine zielgenauere und kostengünstige Alternative zur Bekämpfung des Vitamin-A-Mangels. Zudem gibt es auch konventionell gezüchtete Pflanzen mit einem hohen Gehalt an Carotinoiden zur Deckung des Vitamin-A-Bedarfs. „Dennoch fördern die Rockefeller Foundation und die Bill und Melinda Gates Stiftung mit Millionenbeträgen weiterhin die Entwicklung des fragwürdigen Golden-Rice-Projektes“, kritisiert Thilo Bode.
Golden Rice ist durch gentechnische Eingriffe so verändert, dass in den Körnern Carotinoide gebildet werden. Der Reis hat eine gelbe Farbe und soll zur Versorgung mit lebensnotwendigem Vitamin A beitragen. Der Mangel an Vitamin A ist ein ernsthaftes Gesundheitsproblem in ärmeren Ländern. Er geht zurück auf eine Fehlernährung, die wiederum ihren wesentlichen Grund in der großen Armut weiter Bevölkerungskreise hat. Die Folgen: Augen- und Hauterkrankungen, Störungen des Immunsystems und der Fortpflanzung sowie Wachstumsstörungen bei Kindern. Auch Todesfälle werden auf Vitamin-A-Mangel zurückgeführt. Bereits 2009 hatte sich foodwatch mit dem Golden-Rice-Projekt kritisch auseinandergesetzt.
foodwatch-Report: „Golden Lies“ – Das fragwürdige Golden Rice-Projekt der Saatgutindustrie
foodwatch e.V. www.foodwatch.de
Sicher, schadstofffrei, kindgerecht gestaltet und haltbar – so sollten Kinderhochstühle sein. Im aktuellen Test der Stiftung Warentest…
Was man über die Funktionen der elektronischen Patientenakte wissen sollte (djd). Gesetzlich Versicherte erhalten ab…
TEDi informiert über den Rückruf des unten abgebildeten Kuschelfreund Plüsch-Elefanten mit Herz. Wie das Unternehmen mitteilt,…
Die Gerstand Bühnsdorfer Fleischwaren GmbH informiert über den Rückruf des Wurstartikels Zwiebelmettwurst 200g mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum…
Dieser Rotkohl kann beim Weihnachtsessen getrost auf dem Teller landen: Für sechs Bio-Produkte und fünf…
Die Original Wagner Pizza GmbH informiert über den Rückruf der Tiefkühl-Pizza Die Backfrische der Sorte…