Kinder- und Jugendärzte warnen: Nüsse und Mandeln nicht für Kinder unter vier Jahren
Nüsse und Mandeln sind für Kinder unter vier Jahren höchst gefährlich. Sie gelangen beim Knabbern leicht in die Atemwege und können so akute Erstickungsgefahr auslösen. Darauf weist der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hin. Jeder zweite Erstickungsunfall bei Kleinkindern wird nach Zahlen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) von Nüssen verursacht. Besonders gefährlich sind Erdnüsse, deren Schale auch von Kindern leicht geknackt werden kann und die oft als gesalzene Knabbereien herumstehen.
„Auf Weihnachtsmärkten, aber auch in Kindergärten – überall werden Kindern in der Adventszeit Nüsse, Erdnüsse oder gebrannte Mandeln angeboten. Wenn Kinder sie nicht aufmerksam zerkauen und schlucken, weil sie etwa abgelenkt sind oder sich mit vollem Mund unterhalten, geraten die Nüsse aufgrund ihrer geringen Größe und Form leicht in die Luftröhre und in die tiefen Bereiche der Atemwege. Von dort müssen sie operativ entfernt werden, anderenfalls verursachen sie schwere und oft dauerhafte Schäden,“ warnt Dr. Wolfram Hartmann, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).
„Eltern sollten Kindern unter vier Jahren daher keine ganzen Nüsse, Mandeln oder Erdnüsse geben, weder einzeln noch in Gebäck oder Schokolade. Gegen gemahlene Nüsse bestehen keine Einwände, sofern sichergestellt ist, dass beim Kind keine Nussallergie vorliegt. Hat ein Kind dennoch eine Nuss in die Atemwege bekommen und reagiert mit Atemnot, Röcheln und hartnäckigem Husten, sollten die Eltern es sofort in die nächste Kinderklinik bringen. Auch bei längerem Husten ohne sonstige Infektzeichen ist an verschluckte Nusspartikel zu denken und eine entsprechende Diagnostik erforderlich. “
BERUFSVERBAND DER KINDER- UND JUGENDÄRZTE e. V.
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