Das Gute an dem wenige Millimeter großen Blutsauger vorweg: Er ist nicht gefährlich. „Dafür sind Läuse umso lästiger und hartnäckiger,“ sagt Hoffmann. Wenn es das eigene Kind erwischt hat, dieses sich am Kopf kratzt und Tierchen in den Haaren findet, löst das natürlich Unbehagen und Unsicherheit aus. Viele glauben zudem immer noch, dass man sich die Blutsauger über Unsauberkeit einfängt. „Das stimmt nicht. Die tägliche Haarwäsche schützt nicht. Die Tierchen krabbeln einfach von Kopf zu Kopf, weshalb sie Schulen und Kitas besonders mögen, da Kinder gerne die Köpfe zusammenstecken“, sagt Hoffmann. Ist die Laus erst einmal da, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren, das Kind zu unterstützen und schnell zu handeln.
Eltern sollten Kopf ihrer Kinder untersuchen
Normalerweise juckt es, da die Laus beim Blutsaugen ein wenig ihres Speichels in die Kopfhaut spritzt. Doch oft bemerken die Kinder das gar nicht sofort: Sobald die Nachricht vom Läusebefall in der Schule oder Kita umgeht, sollten Eltern deshalb den Kopf ihrer Kinder untersuchen. Das geht am besten so:
Die Haare nass machen und eine normale Pflegespülung auftragen, aber nicht auswaschen. So lässt sich das Haar besser kämmen.
Mit einem Läusekamm aus der Apotheke nun jede einzelne Strähne vom Haaransatz bis zu den Spitzen durchkämmen. Den Kamm, der besonders eng zusammen stehende Zinken hat (bis 0,2 mm), auf einem hellen Tuch abstreichen. Hier sind dann möglicherweise Läuse, Larven oder Nissen zu sehen. Wegen der optimalen Temperatur und den dicht aneinander liegenden Haaren mögen Läuse vor allem die Regionen hinter den Ohren und am Nacken.
Ist der Kopf des Kindes erstmalig befallen, sollten Eltern, vor allem mit Säuglingen und Kleinkindern auf jeden Fall zum Kinderarzt. Bei älteren Kindern hängt das von den Beschwerden ab beziehungsweise von den Erfahrungen der Eltern. Haben die Kinder beispielsweise entzündete Hautstellen, sollten sie auf jeden Fall zum Arzt. Haben die Kinder außer Juckreiz keine größeren Beschwerden, können Eltern die Behandlung mit einem Arzneimittel auch im Alleingang durchführen. Liegt allerdings ein Arztrezept vor, übernimmt die Krankenkasse die Kosten für Kinder unter zwölf Jahren.
Zwei Wochen penibel behandeln
Um die Läuse wirklich wieder loszuwerden, muss knapp zwei Wochen lang penibel ein Behandlungsplan eingehalten werden. Zum einen ist der Kopf zwei Mal mit einem Läusemittel zu behandeln. Meist handelt es sich um künstlich hergestellte Wirkstoffe wie zum Beispiel Allethrin oder Permethrin, die in der Regel gut vertragen werden. Zum anderen muss die Auskämm-Prozedur regelmäßig wiederholt werden. Für beides gilt folgendes Schema:
Tag 1: Das Läusemittel sehr sorgfältig nach Gebrauchsanweisung anwenden. Außerdem das nasse Haar mit Pflegespülung mit dem Läusekamm Strähne für Strähne auskämmen, den Kamm auf einem Tuch abstreifen.
Tag 5, 9 und 13: Wiederholen des Auskämmens alle vier Tage.
Tag 8, 9 oder 10: Unbedingt an einem dieser Tage das Mittel noch einmal anwenden, je nach Packungsbeilage. Ansonsten können noch Larven nachgeschlüpft sein, und die Behandlung war umsonst.
Aus Furcht vor möglichen Nebenwirkungen durch Läusemittel machen auch immer wieder Hausmittel-Tipps gegen Läuse die Runde. „Die Wirksamkeit alternativer Behandlungen zum Beispiel mit Hausmitteln ist nicht ausreichend nachgewiesen“, sagt Hoffmann.
Manche seien sogar gefährlich: Weder Saunabesuche noch Haushaltsöle töten Läuse. Das Verbrennen mit einem Föhn ist gefährlich für die Kopfhaut. Unnötig und fürs Kind belastend wäre es, die Haare ganz kurz zu schneiden oder gar eine Glatze zu rasieren.
Offener Umgang ist entscheidend
Heiß diskutiert wird nicht nur unter Eltern, sondern auch unter vielen Experten, wann die Kinder wieder Kita und Schule besuchen dürfen. Den Experten des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge dürfen Kinder schon am Tag nach der Behandlung mit dem Läusemittel wieder losziehen. Alles entscheidend im Kampf gegen die Blutsauger ist laut Hoffmann vor allem eins: Offenheit. „Wer schamvoll verschweigt, dass sein Kind Läuse hat, trägt zur immer weiteren Verbreitung der Plage bei.“ Nur wer andere rechtzeitig warnt, schneidet den schnellen Tierchen den Weg ab.
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