Masern: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung rät Jugendlichen und Erwachsenen zur Impfung
Hoch ansteckend und riskant – Masernviren breiten sich in Deutschland wieder deutlich aus. In diesem Jahr wurden bereits mehr als doppelt so viele Fälle gemeldet wie im Jahr 2010. Auffällig ist, dass viele Jugendliche und junge Erwachsene betroffen sind. Jeder dritte gemeldete Erkrankte ist zwischen 15 und 39 Jahren alt.
Angesichts dieser Entwicklung rät Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): „Alle nach 1970 geborenen Personen, die keinen ausreichenden Impfschutz aufweisen, sollten sich umgehend mit einer Impfung schützen, am besten mit einem Masern-Mumps-Röteln Kombinationsimpfstoff. Viele Menschen halten sogenannte ,Kinderkrankheiten‘ wie Masern oder Mumps für harmlos. Dabei wird oft vergessen, dass zahlreiche Infektionskrankheiten zu schwerwiegenden gesundheitlichen Komplikationen führen und auch mit den Mitteln heutiger Medizin bisher nicht behandelt werden können.“
Eine Impfung bietet nicht nur dem Geimpften Schutz vor einer Ansteckung mit den gefährlichen Viren, sondern es werden auch Personen geschützt, die (noch) nicht geimpft werden können. Hierzu zählen in erster Linie Säuglinge, die in der Regel zwischen 11 bis 14 Monaten die erste Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln erhalten. Für sie liegt ein ausreichender Impfschutz dann vor, wenn nachweislich zwei Impfungen durchgeführt wurden. „Eltern sollten deshalb bei Säuglingen und Kleinkindern darauf achten, dass sie rechtzeitig und umfassend geimpft sind, um sie vor Erkrankungen mit möglichen schweren Komplikationen zu schützen“, so Prof. Pott.
BZgA-Studie zeigt: Masern werden unterschätzt
In einer aktuellen Repräsentativerhebung hat die BZgA Eltern mit Kindern zwischen 0 bis 13 Jahren zu ihrem Wissen und ihrer Einstellung zu Impfungen sowie zum Impfverhalten befragt. Darin zeigt sich, dass Wissensdefizite weit verbreitet sind. 68 Prozent der Eltern sind der Meinung, dass das Durchmachen von Kinderkrankheiten gut für die kindliche Entwicklung sei. Mehr als jeder Dritte Erziehungsberechtigte hält Masern für nicht gefährlich.
Dabei ist vor allem bei Masern das Tückische, dass sie bereits mehrere Tage vor Auftreten der ersten Krankheitszeichen ansteckend sind. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch, zum Beispiel beim Niesen oder Sprechen (Tröpfcheninfektion). In der Regel erkranken alle Personen, die Kontakt zu einem Erkrankten hatten, sofern sie nicht geimpft sind oder bereits an Masern erkrankt waren. Eine ursächliche Therapie gegen Masern gibt es nicht. Die Impfung bietet deshalb den wirksamsten Schutz.
Weitere Informationen zum Thema Masern:
www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-erwachsene/masern