Rund ein Viertel der Deutschen greift regelmäßig zu Vitaminen in Tablettenform. Das haben Experten des Bundesforschungsinstituts für Ernährung und Lebensmittel herausgefunden. Frauen greifen demnach häufiger zu Pillen als Männer. „Dabei haben Studien eindeutig bewiesen, dass wir in der westlichen Welt keine zusätzlichen Vitamine einnehmen müssen“, weiß Dr. Ulrike Roth, Gesundheitsexpertin bei TÜV Rheinland. „Die Industriestaaten und damit auch Deutschland zählen nicht zu den Vitaminmangelländern.“
Wer sich trotzdem für Vitamine in Pillenform entscheidet, der sollte das Risiko der Überdosierung im Auge behalten. Heutzutage sind die meisten Vitamine nicht als geprüftes Arzneimittel auf dem Markt erhältlich und die Dosierungsbeschreibung auf den Packungen ist oft ungenau: „Die Verstoffwechselung variiert von Mensch zu Mensch und schnell nimmt man zu viel“, weiß Dr. Roth. Wasserlösliche Vitamine wie Vitamin C scheidet der Körper bei Überdosierung zwar aus. Fettlösliche verbleiben jedoch im Organismus. „Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt bereits seit geraumer Zeit vor der Einnahme besonders hoch dosierter Vitamine “,erläutert die Gesundheitsexpertin. Daher ist es ratsam, lieber einen Arzt zu konsultieren, anstatt wahllos Tabletten einzunehmen. Empfehlungen zur zusätzlichen Gabe von Vitaminen und Mineralstoffen gibt es heute nur noch für wenige Personengruppen, ein Beispiel ist die Gabe von Folsäure in der Schwangerschaft.
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