Armutszeugnis: Alleinerziehende und ihre Kinder arm dran!
Fast die Hälfte der Alleinerziehendenhaushalte ist armutsgefährdet. Das bestätigen die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes, wonach 43 Prozent der Personen in Haushalten von Alleinerziehenden über weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen Einkommens verfügten. Brisant: Insgesamt lag die Quote bei Haushalten mit Kindern lediglich bei 14,6 Prozent. Die Teilhabechancen von Kindern hängen also von der Lebensform ihrer Eltern ab.
„Kind ist nicht gleich Kind. Diese Zahlen sind ein familien- aber auch arbeitsmarktpolitisches Armutszeugnis!“, ärgert sich Edith Schwab, Bundesvorsitzende des VAMV. „Die Lebensform Alleinerziehend wird in Deutschland nach wie vor benachteiligt – Änderungen sind nicht in Sicht. Die Ursachen dafür sind seit langem bekannt, aber es mangelt an Maßnahmen. Ein ernsthafter Wille zur Änderung dieser unhaltbaren Situation ist nicht erkennbar. Alleinerziehende sind zwar in einem größeren Umfang als Mütter in Paarbeziehungen erwerbstätig, doch fehlt es an guten Arbeitsplätzen mit existenzsichernden Löhnen. Von einem auch nur annähernd bedarfsdeckenden Angebot an qualitativ hochwertiger Betreuung kann noch längst nicht die Rede sein.“
Es bleibt dabei: Der VAMV fordert die Einführung von Mindestlöhnen, den effektiven Ausbau von qualitativ hochwertigen Betreuungs- und Bildungseinrichtungen, eine gleichstellungsorientierte Arbeitsmarktpolitik sowie eine Kindergrundsicherung.
Verband alleinerziehender Mütter und Väter, Bundesverband e.V.
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