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Angenehme Therapie: Mit Muffins gegen Milchallergie

(dgk) Gewöhnlich wird versucht, einer solchen Lebensmittelallergie aus dem Weg zu gehen, indem man den Auslöser, also in diesem Falle die Milch, meidet. Eine neuere Studie hat nun gezeigt, dass das nicht immer sinnvoll ist. Denn bestimmte Kinder können sich, mit Hilfe eines Tricks, an Milch gewöhnen: Der Kniff besteht darin, den Kindern zunächst Lebensmittel anzubieten, in denen die darin enthaltene Milch sehr stark erhitzt – sprich denaturiert – wurde.

Ausgangspunkt der amerikanischen Studie war die Beobachtung, dass etwa 75 Prozent der Kinder mit Kuhmilchallergie Backwaren vertragen, die Milch enthalten. Forscher der Mount Sinai School of Medicine in New York wollten nun herausfinden, ob man mit derartigen Backwaren langfristig eine Desensibilisierung erreichen kann. 88 Kinder mit Kuhmilchallergie nahmen an der Untersuchung teil. Die Patienten mussten zunächst einen mit Kondensmilch hergestellten Muffin essen. 65 der 88 Patienten vertrugen das Gebäck problemlos.

Die Eltern dieser Kinder wurden angehalten, den Milchanteil in der Nahrung kontinuierlich zu erhöhen. Nach sechs bis zwölf Monaten kamen sie zu einer weiteren Untersuchung:
Diesmal erhielten sie eine Käsepizza mit weniger denaturierten Milchproteinen. 78 Prozent der Pizzaesser zeigten keine Unverträglichkeitsreaktionen. Ihnen wurde geraten, künftig diesen Käse auf den Speiseplan zu setzen. Die Kinder, die die Pizza nicht vertrugen, aßen nur Backwaren mit Milch und kehrten nach weiteren sechs bis zwölf Monaten in die Klinik zurück, um einen weiteren Pizzaversuch zu starten. Zeigten sie dann keine Reaktionen, durften sie ebenfalls Käse essen.

Nach durchschnittlich drei Jahren fand eine Nachuntersuchung statt: Nun tolerierten von den 65 Kindern, die anfangs Milch in Backwaren vertrugen, 39 Kinder (60 Prozent) auch unerhitzte Milch. Darunter waren vor allem diejenigen Kinder, die sich an die Ernährungsempfehlung gehalten, und regelmäßig denaturierte Milch zu sich genommen hatten. Jene Kinder, die schon anfangs keine stark denaturierte Milch vertrugen, tolerierten auch später seltener unerhitzte Milch (nur 9 Prozent).

Resultat: Wenn ein Kind stark denaturierte Milch, wie beispielsweise in Gebäck, verträgt, kann das ein Hinweis darauf sein, dass sich seine Milchallergie später auswächst. Und anscheinend kann diese Entwicklung unterstützt werden, wenn solche Milchprodukte immer wieder auf dem Speiseplan erscheinen.

 

Quellen:

(1) Kim, J.S. et. al.: Dietary baked milk accelerates the resolution of cow’s milk allergy in children; J Allergy Clin Immunol. 2011 Jul;128(1):125-131 – (→http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21601913)

(2) Sicherer, S. H.: Fodd allergy; Mt Sinai J Med. 2011 Sep;78(5):683-96. doi: 10.1002/msj.20292. (→http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21913199)

 

DEUTSCHES GRÜNES KREUZ
Internet: www.dgk.de

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