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Steckdosenleisten – Sicherheitsbedingungen häufig nicht erfüllt

Sechs von zehn getesteten Steckdosenleisten weisen Mängel bei der elektrotechnischen Sicherheit auf – in vier Fällen durch übermäßiges Erhitzen, in zwei Fällen durch mangelhafte Schutzkontakte. Dies zeigt ein Test, der am 22.9. in der Oktoberausgabe des Testmagazins KONSUMENT veröffentlicht wird. Betroffen sind nicht nur billige No-Name-Produkte aus Fernost.

Selbst bei den deutlich teureren Verteilersteckdosen mit Überspannungsschutz wurden Mängel festgestellt. Unter anderem beim Hochpreisprodukt von Brennenstuhl, das in Österreich um 40 Euro angeboten wird. Die vergleichsweise preiswerten Modelle von APC und Belkin (15 bzw. 17 Euro) überstanden die Sicherheitsprüfung dagegen weitgehend unbeschadet.

Fazit: Der Preis ist kein Qualitätsgarant.

Im Zentrum der Überprüfung stand die elektrotechnische Sicherheit. So wurde kontrolliert, ob die in den Steckdosenleisten verwendeten Isolierstoffe Hitze und Feuer, die bei einem Kurzschluss entstehen könnten, standhalten. Am häufigsten war die starke Hitzeentwicklung bei hohem Stromfluss zu bemängeln. Im Test wurden 20 Ampere durch die Stromverteiler gejagt. Insgesamt vier Mal stieg dadurch die Temperatur höher, als die Norm es zugesteht (bei Brennenstuhl, Ikea, Kopp, Vario Linea). Im Extremfall waren es über 120 Grad Celsius. Wenn sich im Lauf der Zeit die Kontakte abnutzen, können sich die Steckdosen noch stärker erhitzen. Ein weiterer Schwachpunkt sind die Metallbügel-Schutzkontakte, die sich bei zwei Leisten stark verbogen (Arcas, Vivanco). Und letztlich lässt auch die mechanische Festigkeit der Stecker zu wünschen übrig.

Die Qualität der Kabel bot keinen Anlass für Beanstandungen. Waren Kupferdrähte früher mit einem Querschnitt von 1 mm² gebräuchlich, so sind es jetzt 1,5 mm². „Wer noch alte und damit deutlich dünnere Kabel in Gebrauch hat, sollte diese besser rasch auswechseln“, rät VKI-Experte Mirko Bernhard. Positive Ergebnisse gibt es auch bei der Spannungsfestigkeit: In keinem Fall schlug der Strom auf andere Teile in der Steckdose über, selbst wenn diese mit einer Spannung von 2.000 Volt belastet wurde.

Vier der zehn getesteten Steckdosenleisten sind mit einem Überspannungsschutz ausgestattet. Dieser Überspannungsschutz funktioniert bei allen getesteten Modellen. Zwei Produkte, APC und Belkin, erhielten auch insgesamt eine „gute“ Bewertung. Bernhard: „Verteiler mit Überspannungsschutz sind vor allem im ländlichen Bereich sinnvoll. Denn dort besteht eine erhöhte Gefahr, dass Blitzeinschläge Spannungsimpulse auslösen, die Schäden an elektronischen Geräten verursachen können.“

Tipps des VKI-Experten Mirko Bernhard:

Auf sorgfältige Verarbeitung achten. Beim Kauf von Verteilersteckdosen sollte man auf stabile, bruchfeste Materialien und sorgfältige Verarbeitung achten. Die Stecker dürfen nicht locker sitzen. Die Schutzkontakte müssen stabil sein und sollten stets flexibel zurückfedern.

Überlastung vermeiden. Heizlüfter, Wärmestrahler oder große Haushaltsgeräte nicht an einen Verteiler anschließen, sondern direkt an der Wandsteckdose. Auch Geräte mit geringem Verbrauch können in Summe hohe Wattzahlen erreichen. Die Belastungsgrenze von 3.500 Watt sollte unbedingt eingehalten werden. Steckdosenleisten sollten darüber hinaus niemals zur Verlängerung hintereinander gesteckt werden – das könnte zu einer Überhitzung führen. Zudem sollte man darauf achten, die Leisten nicht auf den Heizkörper zu legen und nicht durch Decken, Vorhänge etc. abzudecken.

Kindersicherung. Die meisten Steckdosenleisten sind mit einer integrierten Kindersicherung (Shutter) ausgerüstet. Die in den Löchern sitzenden Plättchen sollen verhindern, dass Kleinkinder mit einem spitzen Gegenstand darin herumstochern. Achtung: Nachrüstbare Plättchen bieten nicht immer ausreichend Sicherheit.

 

Details zum Test gibt es unter Test: Steckdosenleisten 10/2011 und ab dem 22.9. im Oktober-KONSUMENT.

Verein für Konsumenteninformation – www.konsument.at

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