ÖKO-TEST Pflegeversicherungen für Kinder -Trügerische Sicherheit

Pflegeversicherungen für Kinder sind durchaus sinnvoll, denn viele Familien sind schnell finanziell überfordert, wenn der Nachwuchs nach einem Unfall oder einer Krankheit lebenslang zum Invaliden wird. Dazu kommt, dass die Kinder für ganz wenig Geld abgesichert werden können. Allerdings sollten Eltern genau darauf achten, für welchen Tarif sie sich entscheiden, denn manche bieten nur eine scheinbare Sicherheit. Das zeigt die aktuelle Analyse von Pflegeversicherungstarifen für Kinder, die ÖKO-TEST durchgeführt hat.

Eine solide Absicherung von Kindern ist schon für knapp 50 bis 100 Euro pro Jahr möglich. Wichtiger als die Höhe der Beiträge sind für die Bewertung der Policen jedoch, welche Leistungen die Versicherungen im Ernstfall übernehmen. Und hier spielen die Regelungen zur Dynamisierung eine sehr große Rolle. Angenommen, ein Kind wird nach fünf Jahren zum Pflegefall: Bei einem Tarif ohne Dynamisierung erhält im von ÖKO-TEST berechneten Modellfall die Familie einen Tagessatz von 70 Euro. Das ist derzeit vielleicht kostendeckend, in 50 Jahren dürfte dieser Betrag aber hinten und vorne nicht mehr reichen. In dynamischen Tarifen mit kontinuierlicher Anpassung liegt dagegen der Tagesgeldsatz bei 300 Euro.

Das Frankfurter Verbrauchermagazin rät daher Eltern, darauf zu achten, dass die heute abgeschlossene Höhe des Tagesgeldes ohne erneute Gesundheitsprüfung kontinuierlich der Kostenentwicklung angepasst wird. Zwar bieten grundsätzliche alle Versicherer eine solche Anpassung, aber nicht immer im Pflegefall. Der Ernstfall, dass Kinder sehr frühzeitig invalide werden und dann ein ganzes Leben lang gepflegt werden müssen, ist in Tarifen ohne Dynamisierung im Leistungsfall nicht ausreichend abgesichert.

 

Das ÖKO-TEST-Magazin September 2011 gibt es seit dem 26. August 2011 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.

Bildquellen: ÖKO-TEST

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