ÖKO-TEST stille Mineralwässer – Alles andere als rein
Fast jedes dritte Mineralwasser ist mit Abbauprodukten von Pestiziden belastet. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung von ÖKO-TEST. Das Frankfurter Verbrauchermagazin hat 105 Mineralwässer ins Labor geschickt. In 31 Produkten wurden Pestizidabbauprodukte gefunden, in 17 sogar in so hohen Mengen, dass sie gar nicht mehr als natürliches Mineralwasser verkauft werden dürften. Belastet waren unter anderem beliebte Wässer wie das Aqua Culinaris Still Feinquell von Aldi Süd, das Rewe Aquamia Vitale Still, das Christinen Carat Still und das Nestlé Pure Life Still.
Dieses Problem ist den Mineralwasserherstellern und dem Verband Deutscher Mineralbrunnen zwar schon seit längerem bekannt, unternommen hat man allerdings dagegen noch nichts. Erst jetzt nach der Untersuchung von ÖKO-TEST kündigt die Branche an, dass sie etwas ändern möchte. Auch die Lebensmittelüberwachungsbehörden machen nun Druck. Johannes Remmel, Verbraucherschutzminister aus Nordrhein-Westfalen, hat angesichts der ÖKO-TEST-Ergebnisse angekündigt, notwendige Maßnahmen zu veranlassen. Diese sollen von der Sanierung der Brunnen bis hin zu möglichen Stilllegungen reichen.
Die Pestizidabbauprodukte sind nicht der einzeige Kritikpunkt an den stillen Mineralwässern. Manche enthalten etwa Uran, ein Stoff, der als besonders problematisch gilt, weil schon sehr geringe Mengen die Nieren schädigen können. In einigen Wässern fand das Labor Bor, das sich in Tierversuchen als entwicklungs- und fortpflanzungsschädlich herausgestellt hat, und Mangan, das in hohen Dosen neurologische Störungen auslösen kann. Außerdem stecken in gut jedem zehnten Wasser zu viele Keime, die allerdings nicht gefährlich sind.
Aus dem Inhalt:
TEST: stilles Mineralwasser
Fast jedes dritte Mineralwasser ist mit Abbauprodukten von Pestiziden belastet. Von den 105 Mineralwässern, die ÖKO-TEST ins Labor geschickt hat, wurden in 31 Marken Pestizidabbauprodukte gefunden, in 17 sogar in so hohen Mengen, dass sie gar nicht mehr als natürliches Mineralwasser verkauft werden dürften. Belastet waren unter anderem beliebte Wässer wie das Aqua Culinaris Still Feinquell von Aldi Süd, das Rewe Aquamia Vitale Still, das Christinen Carat Still und das Nestlé Pure Life Still. Dieses Problem ist den Mineralwasserherstellern und dem Verband Deutscher Mineralbrunnen zwar schon seit längerem bekannt, unternommen hat man allerdings dagegen noch nichts. Erst jetzt nach der Untersuchung von ÖKO-TEST kündigt die Branche an, dass sie etwas ändern möchte.
TEST: Obstbreie
Viele getesteten Obstbreie sind echte Mogelpackungen. Denn sie bestehen zum großen Teil aus Wasser. Damit die Masse eine annehmbare Konsistenz bekommt, wird sie mit Reismehl oder -stärke gebunden. Was allerdings zu kurz kommt, ist die Frucht. In manchem Brei sind statt Fruchtstücke nur Fruchtsaftkonzentrate verarbeitet. Ein weiterer Kritikpunkt: Durch Dicksäfte erhalten einige Produkte eine versteckte Süße. Das ist jedoch überflüssig, weil Obst sowieso schon süßen Fruchtzucker mitbringt.
TEST: Puzzlematten
In Belgien und Frankreich wurden Puzzlematten aus Moosgummi vom Markt genommen, weil sie Formamid enthalten. Diese Substanz kann über die Atemluft und über die Haut aufgenommen werden und wird als fruchtschädigend eingestuft. In Deutschland werden die Puzzlematten jedoch verkauft, obwohl sie voller bedenklicher Stoffe stecken, wie der Test zeigt. Zwei Matten hätten zudem gar nicht erst in den Regalen liegen dürfen, weil sie verschluckbare Kleinteile enthalten, an denen Kinder ersticken können. Sie verstoßen damit gegen die Vorgaben der Spielzeugnorm.
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TEST: Spielzeuge aus Kinderzeitschriften
Auf fast allen Kinderzeitschriften klebt Spielzeug. Packt man das aus, atmet man oft einen stark chemischen Geruch ein, der viele Eltern misstrauisch macht. Und in der Tat zeigt der ÖKO-TEST, dass die Mehrzahl der aufgeklebten Gimmicks nicht in Kinderhände gehört. Denn sie enthalten ein ganzes Arsenal an schädlichen Substanzen, wie etwa Bisphenol A und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe. In zwei Produkte stecken sogar verbotene Inhaltsstoffe, hätten also in Deutschland gar nicht den Zeitschriften beigefügt werden dürfen.
TEST: Lippenpflegestifte mit UV-Schutz
Lippen sind besonders sensibel und empfindlich gegen Sonne. Deshalb müssen sie vor UVStrahlung geschützt werden. Doch in den Lippenpflegestiften stecken die gleichen problematischen Filtersubstanzen wie in Sonnenschutzcremes. Die Laborergebnisse zeigen, dass darin unter anderem Duftstoffe, die Allergien auslösen können, und Silikone, die sich in den Organen wie der Leber anreichern, enthalten sind. Übrigens zeigt sich auch der Marktführer Labello nicht von seiner besten Seite.
TEST: milbendichte Zwischenbettbezüge
Die meisten Allergiker reagieren nicht auf die Milben selbst, sondern auf deren Kot. Wenn er trocknet, zerbröselt er zu feinem Staub, und genau der enthält Allergene, die dann aus der Matratze heraus in die Atemluft gelangen. Am besten ist deshalb, die Allergene in der Matratze festzuhalten, sodass sie sich nicht im Raum verteilen können. Genau diese Aufgabe sollen milbendichte Zwischenbettbezüge, sogenannte Encasings, übernehmen. Und der Test zeigt, dass die meisten das auch sehr gut können. Allerdings gibt es auch Produkte, die zum Beispiel mit Nervengift gegen die Allergene kämpfen – und das sind Substanzen, die nicht ins Bett gehören.
TEST: wasserbasierte Lackfarben
Die meisten Menschen gehen davon aus, dass wasserbasierte Lackfarben schadstoffarm sind. Doch das können von den 20 getesteten Produkten gerade mal sechs von sich behaupten. Manche Produkte geben vor, lösungsmittelfrei zu sein, gasen aber beispielsweise Ethylenglykole, die zu Bindehautreizungen oder Nierenschäden führen können, oder Aromaten, die das zentrale Nervensystem schädigen können, aus.
TEST: Fahrradversicherungen
Sind spezielle Fahrradversicherungen sinnvoll oder reicht eine gute Hausratpolice? Dieser Frage ist ÖKO-TEST nachgegangen. Das Fazit: Die Leistungen der Tarife sind zwar sehr ähnlich sind, nicht jedoch die Preise. Ein Vergleich lohnt sich also.
TEST: Riester-Banksparpläne
Riester-Banksparpläne gelten als einfach, sicher, flexibel, kostengünstig und als bessere Alternative zu den Riester-Renten. Ob das stimmt, wollte ÖKO-TEST wissen und hat 41 Riester-Banksparpläne verglichen, darunter 20 überregionale Angebote und 21 Offerten, die nur Kunden im jeweiligen Einzugsgebiet der Sparkasse oder Volksbank offenstehen. Dabei wurde nicht nur die Ansparphase, sondern auch die Zeit der Rentenzahlung genau unter die Lupe genommen. Es zeigte sich, dass die Renditen zwar attraktiv sind, aber dennoch einige Fallstricke lauern.
Das ÖKO-TEST-Magazin Juli 2011 gibt es seit dem 24. Juni 2011 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.
Bildquellen: ÖKO-TEST
ÖKO-TEST
www.oekotest.de