Kreis Paderborn (krpb). Im Kreis Paderborn haben ein acht- und ein neunjähriger Junge das gefährliche Hämolytisch-Urämische Syndrom (HUS) entwickelt. Das HUS ist eine schwere, lebensbedrohliche Komplikation, die bei schweren Durchfallerkrankungen durch bestimmte Erreger, z.B. EHEC, auftreten kann. Ob die beiden Jungen sich mit EHEC infiziert haben, steht noch nicht sicher fest. Beide werden in einer Klinik außerhalb des Kreisgebiets intensivmedizinisch behandelt. Ein elfjähriger Junge hat sich nachweislich mit EHEC-Bakterien angesteckt. Das Ergebnis wurde dem Gesundheitsamt heute Morgen bestätigt. Die drei Jungen besuchen eine gemeinsame Schule. Weitere Fälle sind dort bislang nicht aufgetreten.
Der Gesundheitsamtsleiter weist noch einmal darauf hin, dass Sprossen oder sonstige Lebensmittel nur dann Überträger seien, wenn die Krankheitserreger zuvor auf sie gelangt sind. Oder auf Küchenutensilien haften, die zur Zubereitung des Essens benutzt werden. EHEC werde auch nicht wie Grippe durch Tröpfcheninfektion beim Niesen oder Husten sondern von Mensch zu Mensch durch Schmierinfektion übertragen. Also auf dem Weg „verunreinigte Hand nach dem Toilettengang, Mund bzw. verunreinigte Flächen wie Türklinken, Wasserhähne, Hand, Mund“. Infizierte Menschen wiederum können dann natürlich auch Lebensmittel verunreinigen. Dann beginnt der Ansteckungskreislauf von vorn. „Das ist zum jetzigen Zeitpunkt unsere Problemlage. Wir rechnen nach der Ansteckungswelle durch die kontaminierten Sprossen mit weiteren Mensch-zu-Mensch-Übertragungen dieser Art. Diesen Gefahrenkreislauf müssen wir unterbrechen“, so Alles.
Deshalb ist Hygiene der beste Schutz. Die Hände müssen gründlich nach dem Toilettengang und vor der Zubereitung von Lebensmitteln (mindestens 30 Sekunden) gewaschen werden. „Das kann man zum jetzigen Zeitpunkt nur immer wieder gebetsmühlenartig wiederholen“, bekräftigt Alles. Die Eltern der Kinder der betroffenen Schule werden heute durch die Schulleitung über die wichtigsten Hygieneregeln informiert. Eine ergänzende Information des Gesundheitsamtes folgt.
Die Erkrankungszahlen sind insgesamt rückläufig. Die meisten EHEC-Fälle waren dem Gesundheitsamt zwischen dem 19. und 21. Mai gemeldet worden.
Die Bilanz: Im Kreis Paderborn wurde in 19 Fällen (10 Frauen, 1 Mädchen, 6 Männer, 2 Jungen) im Alter zwischen 8 und 91 Jahren das gefährliche Hämolytisch-Urämische Syndrom (HUS) diagnostiziert. Das HUS ist eine schwere, lebensbedrohliche Komplikation, die bei schweren Durchfallerkrankungen durch wenige, ganz bestimmte Erreger, vor allem durch EHEC, auftreten kann. Insgesamt sind im Kreisgebiet 60 Menschen (38 Frauen bzw. Mädchen, 22 Männer bzw. Jungen) im Alter von 5 bis 91 Jahren nachweislich an der durch die EHEC-Bakterien ausgelösten Infektion erkrankt, die vor allem Darm und Nieren zu schaffen macht. (Stand: 21. Juni, 11:46 Uhr).
Bislang mussten zwei Tote – eine 91-Jährige und eine 87-Jährige – beklagt werden. Beide litten an verschiedenen Grunderkrankungen.
Quelle: Kreis Paderborn – Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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