Auch die Augen brauchen Sonnenschutz – Cool und nützlich: Sonnenbrille mit UV-Filter
21.06.11 (ams). Mafiosi, Rapper und manche Showstars tragen sie Tag und Nacht, weil sie das cool finden oder unerkannt bleiben wollen: Sonnenbrillen schützen aber nicht nur vor neugierigen Blicken, sondern vor allem vor intensivem Sonnenlicht. „Wer eine gute Sonnenbrille trägt, kann dadurch Augenschäden vorbeugen“, sagt Thomas Ebel, Arzt im AOK-Bundesverband. Bei der Auswahl ist es wichtig, auf einen ausreichenden Schutz vor ultravioletter Strahlung (UV-Strahlung) zu achten, außerdem sollten die Gläser die Augen gut abdecken.
Das gesunde Auge kann sich auf unterschiedliche Helligkeiten einstellen: Bei hoher Lichteinstrahlung zieht sich die Pupille zusammen und reduziert so die Blendung. Vor starken UV-Strahlen kann sich das Auge aber nicht schützen. Sie können bleibende Schäden an Linse und Netzhaut verursachen, die das Sehvermögen beeinträchtigen, warnt der Berufsverband der Augenärzte.
Da die Veränderungen schmerzlos sind, machen sie sich oft erst nach Jahren bemerkbar. Ist das Auge ungeschützt hoher Sonneneinstrahlung ausgesetzt, können sich die Binde- und Hornhaut entzünden oder geschädigt werden. Intensive UV-Strahlung erhöht auch das Risiko für eine Linsentrübung (grauer Star oder Katarakt) und die altersbedingte Makuladegeneration. Diese Netzhautveränderung ist die häufigste Ursache für Erblindung.
Kinderaugen sind besonders empfindlich
Vor allem Kinderaugen sind anfällig für die Folgen starker UV-Belastungen, da sie viel weitere Pupillen haben und ihre Augenlinsen transparenter sind als die von Erwachsenen. Außerdem verbringen spielende Kinder viel Zeit im Freien, was die Dauer der Einstrahlung zusätzlich erhöht. „Daher sollten schon Kleinkinder eine Brille mit UV-Filter tragen“, empfiehlt AOK-Mediziner Ebel. Ratsam ist es, ausschließlich Sonnenbrillen mit einem CE-Zeichen auf der Innenseite des Brillenbügels zu kaufen. Diese Markierung zeigt, dass die Brille grundlegende Qualitätsstandards der Europäischen Union erfüllt. Eine Garantie gibt das Zeichen allerdings nicht, da es vom Hersteller und nicht von einer unabhängigen Prüfinstitution vergeben wird. „Wer sichergehen will, dass die Brille über einen ausreichenden UV-Schutz verfügt und gut passt, sollte sie im Fachhandel kaufen und von einem Optiker überprüfen lassen“, rät Ebel.
Im Alltag genügt eine Sonnenbrille mit dem Zeichen „UV 400“ – sie schützt die Augen vor UV-Strahlen bis zu einer Wellenlänge von 400 Nanometern. Am Meer und im Gebirge, wo Sand, Wasser oder Schnee das Sonnenlicht reflektieren, ist allerdings ein höherer Schutz nötig. „Am besten sind Sonnenbrillen mit braunen, grauen oder grünen Gläsern, da sie die Farben der Umgebung kaum verfälschen“, sagt AOK-Mediziner Ebel. Bei gelben, roten oder blauen Gläsern braucht das Auge einige Zeit, um den Farbschleier zu neutralisieren. Besonders Autofahrer sollten auf Gläser mit knalligen Farben verzichten, da sie die Wahrnehmung von Signalfarben, etwa auf Ampeln und Warnlichtern, verändern.
Die Tönung der Gläser reduziert das für das Auge sichtbare Licht und schützt es vor Blendung. Die Berechnung der jeweiligen Blendschutzkategorie findet sich an der Innenseite der Bügel und reicht von 0 bis 4:
Kategorie 0: 80 bis 100 Prozent Lichtdurchlässigkeit, sehr heller Filter, für abends
Kategorie 1: 43 bis 80 Prozent Lichtdurchlässigkeit, heller bis mittlerer Filter, gut geeignet für bedeckte Tage und die Stadt
Kategorie 2: 18 bis 43 Prozent Lichtdurchlässigkeit, dunkler Universalfilter, gut geeignet für den Sommer und für unsere Breitengrade
Kategorie 3: 8 bis 18 Prozent Lichtdurchlässigkeit, sehr dunkler Filter, gut geeignet für südliche Gefilde, helle Wasserflächen, den Strand und die Berge
Kategorie 4: 3 bis 8 Prozent Lichtdurchlässigkeit, extrem dunkler Filter, zu dunkel für den Straßenverkehr, geeignet für Hochgebirge und Gletscher
Tönung schützt nicht vor UV-Strahlen
„Der Blendschutz sagt allerdings nichts über den UV-Schutz aus“, erläutert Ebel. Dunkle Sonnenbrillen mit mangelhaftem Schutz vor ultraviolettem Licht schaden sogar mehr, als dass sie nützen. Da sich die Pupille im Dunklen öffnet, treffen die UV-Strahlen ungefiltert ins Auge und schädigen es. Wer nur auf den Preis und das modische Aussehen einer Sonnenbrille achtet und nicht auf den UV-Schutz, tut seinen Augen daher keinen Gefallen. Wichtig ist, dass die Sonnenbrille groß genug ist, damit möglichst wenig Streulicht in die Augen fallen kann. „Die Gläser sollten mindestens bis zu den Augenbrauen und seitlich zum Gesichtsrand reichen“, empfiehlt Ebel und gibt noch einen Tipp: „Reinigen Sie die Gläser mit Wasser und Spülmittel, aber niemals mit einem Papiertaschentuch, denn damit verkratzen sie im Nu.“
Mehr Infos zum Thema Sonnenschutz und Tipps beim Kauf einer Sonnenbrille
AOK-Bundesverband GbR
Internet: www.aok-bv.de