Kein EHEC in rheinland-pfälzischen Lebensmitteln – Neuer HUS-Fall in Landau

Unterdessen ist immer noch unklar, wie der gefährliche Darmkeim in einen Bach bei Frankfurt gelangt ist. Es steht auch noch nicht fest, wie hoch die Belastung in dem Gewässer tatsächlich ist. Ein EHEC-Fund in einem Bach ist nach Einschätzung des Umweltbundesamtes (UBA) keine Überraschung. Dies sei für Gewässer direkt im Anschluss an einer Kläranlage nichts Ungewöhnliches, da Kläranlagen E.coli-Bakterien aus menschlichen Fäkalien nicht komplett aus Abwässern herausfiltern können. Das geklärte Wasser werde durch die Einleitung in Bäche und Flüsse aber so extrem verdünnt, dass eine Ansteckung bei Beachtung üblicher Hygieneregeln sehr gering sei.  Eine Verunreinigung des Trinkwassers mit dem Keim ist nach Angaben des UBA praktisch ausgeschlossen. Werden bei den regelmäßigen Untersuchungen auch nur geringe Mengen an E.coli-Bakterien gefunden, muss das Wasser beispielsweise mit Chlor desinfiziert werden. Der aggressive EHEC-Stamm O104:H4 wurde in Deutschland bislang noch nie in Trinkwasser nachgewiesen. 

Die Welle an EHEC-Erkrankungen in Norddeutschland ebbt derweil weiter ab, und die Zahl der Neuerkrankungen geht bundesweit weiter zurück. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) sind bislang 3.587 EHEC- oder HUS-Fälle übermittelt worden, drei Viertel davon aus den vier Bundesländern Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg und Nordrhein-Westfalen. Aus Rheinland-Pfalz wurden dem LUA bisher sechs HUS-Fälle gemeldet, zuletzt erkrankte ein 62-jähriger Mann aus dem pfälzischen Landau. Bei einer Frau aus dem Kreis Südliche Weinstraße besteht der Verdacht, dass auch sie am HU-Syndrom erkrankt ist; eine Bestätigung dafür gibt es noch nicht. Seit Ausbruch der Epidemie Anfang Mai sind bundesweit 40 Menschen in Zusammenhang mit dem gefährlichen Darmkeim gestorben, in Rheinland-Pfalz gab es keine Todesfälle.

Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz
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