Gesundheit

Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit – LGL ruft eindringlich zur Schutzimpfung auf

In Bayern treten derzeit verstärkt Maserninfektionen auf. Während 2010 insgesamt 219 Masernfälle gemeldet wurden, erkrankten seit Jahresbeginn 2011 bereits über 180 Menschen mit zuletzt auch einem Todesfall. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) ruft deshalb eindringlich dazu auf, sich und alle Mitmenschen durch eine Impfung zu schützen. „Masern dürfen nicht als harmlose Kinderkrankheit abgetan werden. Sie können schwere Komplikationen nach sich ziehen“, betont LGL-Präsident Dr. Andreas Zapf. „Die Annahme, dass durchgemachte Infektionen das Immunsystem trainieren würden, ist falsch. Vielmehr ist die Krankheit in jedem Fall sehr belastend und birgt große Risiken“.

Zunehmend sind Jugendliche und junge Erwachsene betroffen. Im vergangenen Jahr entfielen ein Drittel der Masernfälle auf Jugendliche im Alter von zwölf bis 17 Jahren und ein weiteres Drittel auf Erwachsene zwischen 18 und 39 Jahren. Ein Drittel aller Masernfälle musste stationär behandelt werden.

Masern beginnen typischerweise mit Fieber, Bindehautentzündungen, Schnupfen und Husten. Sie führen zu einer vorübergehenden, etwa sechs Wochen dauernden Immunschwäche, die weitere Krankheiten nach sich ziehen kann, am häufigsten sind das Lungenentzündungen, Mittelohrentzündungen und Durchfälle. Eine sehr ernsthafte Komplikation ist die Masern-Gehirnentzündung. Impfen ist der einfachste und wirksamste Schutz dagegen. Der Impfstoff wird sehr gut vertragen.

Deshalb ruft das LGL zur Schutzimpfung auf. „Eltern sollten ihre Kinder vor Masern mit einer Impfung schützen und auch die für einen vollständigen Impfschutz erforderliche zweite Impfung sicherstellen“, so Dr. Zapf. Seit Sommer 2010 wird zudem allen nach 1970 geborenen Erwachsenen mit unklarem Impfstatus, ohne Impfung oder mit nur einer Impfung empfohlen, sich gegen Masern impfen zu lassen. Dr. Zapf: „Wer sich impfen lässt, schützt damit auch andere Menschen, etwa schwer Kranke oder Babys, die für eine Impfung noch zu jung sind. Um das Ziel der WHO zu erreichen, die Masernerkrankungen zu besiegen, ist eine Beteiligungsrate von jeweils über 95 Prozent bei der ersten und zweiten Masernimpfung erforderlich.“

 

© Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit 2010

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