ÖKO-TEST Blumensträuße: Giftige Rosen zum Muttertag
Blumensträuße zum Muttertag sind zwar ein blühendes, oft aber auch ein schmutziges Geschäft. Wie verseucht die Blumensträuße sind, zeigt jetzt die neueste Untersuchung des Frankfurter Verbrauchermagazins ÖKO-TEST: Insgesamt haben die Labors 56 verschiedene Spritzgifte in den Blumen gefunden – bis zu 20 pro Strauß. Bedenklich ist dabei nicht allein die Anzahl, sondern die Art der Substanzen: Elf davon sind in der EU nicht mehr erlaubt, 14 Substanzen sind der amerikanischen Umweltbehörde EPA zufolge „wahrscheinlich oder möglicherweise krebserregend“, vier sind laut Weltgesundheitsorganisation „hoch gefährlich“.
Die Pestizide sind nicht nur für Arbeiterinnen auf den Farmen der Erzeugerländer gefährlich, wo viele krank werden oder sogar an Pestizidvergiftungen sterben. Die Spritzgifte gasen auch in Blumenläden und im heimischen Wohnzimmer aus. Verbraucher müssen dennoch nicht überrascht sein, wenn diese Blumen im deutschen Handel angeboten werden. Denn die Giftspritzerei ist vollkommen legal, weil es keine gesetzlichen Grenzwerte für Blumen gibt.
Selbst einige Labels wie Fair Flowers Fair Plants (FFP) helfen bei der Auswahl eines Straußes wenig. Denn sie entpuppen sich als Papiertiger, weil sie viele der gefährlichen Pestizide erlauben. Daher ist es kein Wunder, wenn fast alle Blumensträuße durch den ÖKO-TEST gefallen sind. Nur zwei der 22 Sträuße bewertet das Frankfurter Verbrauchermagazin mit „gut“ und zwei mit „befriedigend“.
ÖKO-TEST rät: Wer Rosen zum Muttertag verschenken möchte, sollte auf das Fairtrade-Label achten, das drei der vier besten Sträuße im Test tragen. Eine gute Idee ist es aber auch, Blumen aus dem heimischen Freilandanbau zu verschenken. Derzeit haben etwa Akelei, Hyazinthen, kleinblumigen Nelken, Kornblumen und Pfingstrosen Saison.
Das ÖKO-TEST-Magazin Mai 2011 gibt es seit dem 29. April 2011 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.
ÖKO-TEST Verlag GmbH
www.oekotest.de