Möhren, Kinder, Sensationen – Präventionstheater begeistert Kinder in ganz Deutschland

26.04.11 (ams). Zaubernde Bananen, artistische Zitronen und mutige Möhrenwerfer – das AOK-Kindertheater „Möhren, Kinder, Sensationen“ ist vom 19. Mai bis zum 27. September auf Deutschlandtournee. Rund 90.000 Kinder können in diesem Jahr beim Theaterprojekt „Henrietta in Fructonia“ und beim Mitmachprogramm spielerisch lernen, wie ausgewogene Ernährung und Bewegung sich positiv auf ihr Wohlbefinden und ihre geistige Fitness auswirken. „Bei uns gibt es keinen erhobenen Zeigefinger, das macht den großen Erfolg des Präventionsprogramms aus“, sagt Jürgen Graalmann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes.

Der Gesundheitszustand vieler Kinder in Deutschland ist besorgniserregend. Übergewicht, Haltungsschäden, Bewegungsarmut und nachlassende Leistungsfähigkeit bilden einen Teufelskreis. Für die AOK ist deshalb das Thema Kindergesundheit ein Schwerpunktthema der Präventionsarbeit. Das Kindertheater ist Bestandteil der Initiative „Gesunde Kinder – gesunde Zukunft“, zu der auch das Kindergarten-Programm „TigerKids“ gehört. „Möhren, Kinder, Sensationen“ geht nun bereits im fünften Jahr in Folge mehrere Monate lang auf bundesweite Tournee. Mehrere hunderttausend Kinder haben das Programm bereits gesehen.

 

Henrietta in Fructonia

Als erstes wird das Zirkusteam aus Schauspielern, Artisten, Pädagogen und Ernährungsberatern in Celle seine Zelte aufschlagen: Die Kinder machen während des Theaterstücks Bekanntschaft mit dem Schulkind Henrietta, das sich morgens müde, schlapp und unkonzentriert in die Schule quält. Als Henrietta wieder mal im Unterricht einschläft, erscheint der sprechende Kochlöffel Herr Quassel. Er reist mit Henrietta in einen besonderen Zirkus in Fructonia. Hier erfahren die Kinder vom Zauberer Banano Banini, der Möhren werfenden Meggie sowie den Zirkusakrobaten Zitrone, Kiwi und Paprika, was in Obst, Gemüse und Brot steckt und wie viel Spaß Bewegung macht.

Nach dem Theaterstück gibt es nicht nur Gelegenheit zu Fragen und Gesprächen, sondern die Kinder können das Erfahrene und Erlebte direkt selbst umsetzen: Im Zirkus-Zelt bringen Profis den Kindern Jonglieren bei, im Fun-Games-Zelt können sie laufen, balancieren, tanzen und die Ernährungspyramide kennenlernen. Eltern und Lehrer bekommen viel Material an die Hand, um das Thema nachhaltig in den Alltag zu integrieren. Während das Vormittagsprogramm vor allem Schulklassen anspricht, sind nachmittags Eltern und Großeltern mit ihren Sprösslingen eingeladen.

„Wir wollen die Kinder dort abholen, wo sie stehen. Das war von Anfang an unser Konzept“, sagt Graalmann. Das Programm verzichtet deshalb bewusst auf die reine Wissensvermittlung und setzt auf die Stärken der Theaterpädagogik. Theater ermöglicht Kindern das Mitmachen, Miterleben, Mitlachen und Mitfühlen. Es spricht Gefühle und Fantasie an und stärkt die Fähigkeit, eigenes Handeln zu reflektieren. Das Theaterstück verpackt Botschaften interaktiv und macht Alternativen zum früheren Handeln spielerisch erfahrbar. „Das ist ein neuer, sehr pragmatischer Weg der Prävention“, sagt Graalmann. Wichtig ist dabei nicht nur, die Kinder an diesem einen Tag zu erreichen. Vielmehr müssen die Eltern und Lehrer eingebunden sein und bleiben. Deshalb gibt es viele Informationen vor Ort und Lehrmaterial für die Lehrer. Sie können so im Unterricht direkt an das Erlebte anknüpfen, die Themen vertiefen und zum nachhaltigen Erfolg des Präventionsprogramms beitragen.

 

Zirkusbesuch bleibt bei Kindern in Erinnerung

Dass das funktioniert, belegen auch wissenschaftliche Auswertungen. Demnach bleiben die Figuren und Handlungen den Kindern lange in Erinnerung. Sie konnten auch zwei Wochen nach dem Zirkusbesuch noch Lieder nachsingen und identifizierten sich mit Henrietta und den anderen Akteuren. Auch bei den Lehrern stößt das Programm auf große Zustimmung. In einer Befragung bewerteten sie die didaktische Aufbereitung und die Darbietung als sinnvoll und gelungen. Die Lehrer entwickelten nach eigenen Angaben ein stärkeres Bewusstsein für die Probleme rund um Ernährung und Bewegung und empfanden das Präventionsprogramm als sinnvolle und positive Unterstützung für ihren Unterricht. „Das zeigt uns, dass wir die Kinder auf die richtige Weise sensibilisieren, die Eltern mit ins Boot holen und die Lehrer unterstützen“, sagt Graalmann. Für die Zukunft sei es wichtig, die Maßnahmen auf dieser Grundlage weiter auszubauen.

Wie wichtig ein solches Engagement ist, belegt auch die aktuelle Familienstudie der AOK. Das überraschende Ergebnis dieser Untersuchung aus dem Jahr 2010 war, dass es keiner großen Extras bedarf, um Kinder gesünder aufwachsen zu lassen. Vielmehr sind es die kleinen und dafür regelmäßigen Selbstverständlichkeiten im Alltag, die den größten Gewinn bringen. Die Studie zeigte, dass beispielsweise gemeinsame Mahlzeiten mit der Familie das Übergewichtsrisiko von Kindern deutlich reduzieren. Als gesundheitsfördernde Faktoren stellten sich auch regelmäßiges gemeinsames Bewegen, gezielte Aufmerksamkeit für die Kinder und tägliche Rituale heraus.

 

AOK-Bundesverband
Internet: www.aok-bv.de