Familie & Erziehung

Verbände fordern Kindergrundsicherung gegen Kinderarmut

Berlin, 04. April 2011. „Der Bundesregierung fehlt sowohl der politische Wille als auch die Fähigkeit, Konzepte zur Lösung von Kinderarmut zu entwickeln und umzusetzen“, kritisiert Heinz Hilgers, Vorsitzender des Kinderschutzbundes am Rande der heutigen Fachtagung „Das kindliche Existenzminimum sichern“. Die beste Möglichkeit, um Kinderarmut zu überwinden, so sind sich alle Teilnehmer einig, ist die Einführung einer Kindergrundsicherung. Durch diese stünde jedem Kind, unabhängig vom Einkommen der Erziehungsberechtigten, eine monatliche Zahlung von 502 Euro zu. Damit würde ein „einheitliches, ergebnisorientiertes und funktionierendes Gesamtkonzept zur Überwindung von Kinderarmut“ vorgelegt werden, betont Hilgers.

„Auch wenn das im Rahmen der Hartz-IV-Reform verabschiedete Bildungspaket ein Schritt in die richtige Richtung ist, fehlt ein politisches Gesamtkonzept“, bemängelt der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler. Das jetzige System familienpolitischer Leistungen beschreibt Stadler als „intransparent, sozial ungerecht und nicht zielführend.“

„Richtige und wichtige Investitionen in die Bildungsinfrastruktur dürfen nicht als Argument gegen eine bedarfsgerechte finanzielle Ausgestaltung für Familien herhalten“, betont Barbara König, Geschäftsführerin des Zukunftsforums Familie (ZFF). „Der erbitterte Kampf um fünf Euro Regelsatzerhöhung ist vielmehr ein beschämender Ausdruck des notwendigen Paradigmenwechsel in der Familienpolitik. Kinder und ihre Familien brauchen mehr und sie brauchen beides: Geld und Infrastruktur“

Gastgeber der Fachtagung „Das kindliche Existenzminimum sichern“ war das Bündnis Kindergrundsicherung zu dem unter anderem die AWO, der Kinderschutzbund, das Zukunftsforum Familie (ZFF), die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) sowie renommierte wissenschaftlichen Expertinnen und Experten gehören. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die dringende Frage, wie man die zunehmende Kinderarmut in Deutschland überwinden kann.

 

Weitere Informationen auf:

Deutscher Kinderschutzbund Bundesverband e.V.
www.dksb.de

Zukunftsforum Familie e.V.
www.zukunftsforum-familie.de

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