St. Joseph-Stift Dresden als „Babyfreundliches Krankenhaus“ ausgezeichnet

Bergisch Gladbach / Dresden, den 31. März 2011 – Das Krankenhaus St. Joseph-Stift in Dresden erhält heute das Qualitätssiegel „Babyfreundliches Krankenhaus“. Kliniken mit dieser Auszeichnung verwirklichen die internationalen Betreuungsstandards von Weltgesundheitsorganisation WHO und UNICEF. Johanna Volkenborn-Gerds, Ehrenvorsitzende der WHO/UNICEF-Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“, überreichte die Auszeichnungsplakette im Rahmen einer Festveranstaltung. „Babyfreundliche Krankenhäuser vermeiden Routinemaßnahmen, die das Bindungsverhalten des Kindes stören könnten“, unterstrich sie. Auch fördere der intensive körperliche Kontakt beim Stillen die Beziehung zwischen Mutter und Kind. „Zusammen mit einer positiven Geburtserfahrung sind dies die besten Grundlagen für eine gesunde Entwicklung“, sagte die Ehrenvorsitzende. Das Krankenhaus St. Joseph-Stift gehört jetzt zu den 63 Babyfreundlichen Kliniken bundesweit.

Große Freude / Hautkontakt direkt nach Geburt / Stillrichtlinien vorbildlich

„Über diese internationale Auszeichnung, die das besondere Engagement unserer Abteilung bei der Betreuung von Mutter und Kind würdigt, sind wir sehr erfreut“, betonte Dr. Axel Gatzweiler, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe. „Wir ermöglichen es unseren Müttern, unmittelbar nach der Geburt Hautkontakt mit ihrem Baby zu haben, mindestens eine Stunde lang oder bis das Baby das erste Mal gestillt wurde“. Beispielhaft sei auch die Praxis, Frauen mit Kaiserschnittentbindung, die häufig noch nicht in der Lage seien zu stillen, einfühlsam zu begleiten, den ersten Kontakt mit ihrem Baby aufzunehmen und baldmöglichst zu stillen. Die Klinik verwirkliche die Anforderungen der „Zehn Schritte zum Babyfreundlichen Krankenhaus“ in der täglichen Arbeit. „Unsere Stillrichtlinien sind vorbildlich umgesetzt und zeigen die tolle Teamarbeit der Abteilung. Sie ermöglichten eine einheitliche Beratung und dies wird von den Müttern positiv wahrgenommen“, so Dr. Gatzweiler stolz.

24 Stunden Rooming-in selbstverständlich / Müttern korrektes Anlegen gezeigt

Auch hätten Mutter und Kind im Hause die Möglichkeit, rund um die Uhr zusammen zu sein. „Gerade in den ersten Tagen verstärkt dieser ständige Kontakt, auch Rooming-in genannt und auf unserer Station selbstverständlich, die Mutter-Kind-Bindung, das Bonding“. Eine Trennung für notwendige pflegerische oder medizinische Maßnahmen sei maximal für eine Stunde möglich. Die Mütter würden beim ersten Stillen gezielt unterstützt. „Das erste Anlegen und das Entstehen des Bondings sind uns sehr wichtig, da sie entscheidende Voraussetzungen für ein erfolgreiches Stillen sind“. Die Wöchnerinnen seien durch das ausführliche Stillgespräch und die praktische Anleitung beim korrekten Positionieren des Neugeborenen geschult und so würden gute Stillerfolge erzielt. „Den Kodex zur Vermarktung von Muttermilch-Ersatzprodukten hält unser Haus genau ein. Bei uns gibt es weder direkte noch indirekte Werbung für diese Produkte“, betonte der Chefarzt abschließend.

Die WHO/UNICEF-Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“

UNICEF und WHO haben sich zum Ziel gesetzt, die erste Lebensphase eines Neugeborenen besonders zu schützen. Mit der gemeinsamen Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“ haben sie ein Betreuungskonzept entwickelt, dem sich weltweit 20.000 Geburtskliniken angeschlossen haben. In Deutschland sind bereits 113 Geburts- und Kinderkliniken Mitglied der Initiative, 63 davon sind als „Babyfreundlich“ anerkannt. Nach aktuellen Studien begünstigen sie die Mutter-Kind-Bindung.

 

WHO/UNICEF- Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“ (BFHI) e.V.
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