Nach dem Todesfall eines 13 Monate alten Buben aufgrund einer vermutlich durch eine exotische Echsenart ausgelösten Salmonellose informiert die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) über die Gefahren von Salmonelleninfektionen bei Säuglingen durch die Haltung von Reptilien.
Die Haltung von Reptilien in privaten Haushalten muss bei der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde gemeldet werden. Im aktuellen Fall wurden im Haushalt drei Reptilien gehalten. Derzeit laufen die Beprobungen dieser Tiere. Zur Absicherung wurden auch Gewürzproben aus dem Haushalt gezogen. AGES-Untersuchungen der Nationalen Referenzzentrale haben den seltenen Salmonellen-Serotyp „Salmonella Kintambo“ als Krankheitserreger nachgewiesen. Salmonellen werden üblicherweise nach dem Ort der Erstauffindung benannt. Kintambo liegt im Nordwesten der Hauptstadt Kinshasa in der Demokratischen Republik Kongo. Laut AGES-Referenzzentrale ist dieser Stamm in Österreich in Humanisolaten in den vergangenen zehn Jahren nur ein Mal vorgekommen.
Was sind Salmonellen?
Erkrankungen an Salmonellen, sogenannte Salmonellosen, sind meist Lebensmittelvergiftungen. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch den Verzehr Salmonellen-belasteter Nahrungsmittel. Nur ein ganz kleiner Teil der Salmonellosen erfolgt durch Schmierinfektionen, die unbeabsichtigte Aufnahme von Salmonellen durch Kontakt mit infizierten Menschen oder Tieren, bzw. mit Gegenständen die mit Kot sichtbar oder unsichtbar verunreinigt wurden. Als Erregerreservoir für derartige Schmierinfektionen kommen auch exotische Kleintiere (hauptsächlich Schildkröten und Leguane) in Betracht.
Was kann ich tun, um eine Salmonellose zu verhindern?
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Die meisten Reptilien zeigen bei einer Salmonelleninfektion keine Krankheitssymptome. Sie scheiden die Bakterien unbemerkt aus (asymptomatische Salmonellen-Träger) und sind somit eine mögliche Infektionsquelle für den Menschen. Die Bakterien können auch in Käfigen oder Terrarien, und bei freilaufenden Tieren überall dort wo die Tiere oder deren Kot die Wohnung belastet, nachgewiesen werden. Wenn sie Reptilien berühren, können die Bakterien auch auf ihre Hände oder Kleidung gelangen, deshalb ist sofortiges Händewaschen nach jedem Kontakt wichtig um weitere Übertragungen auf Menschen, Lebensmittel oder Gegenstände zu vermeiden.
Jungtiere können bereits im Ei mit Salmonellen infiziert sein. Mit Antibiotika kann man Salmonellenträger nicht sanieren. Die Infektion mit Salmonellen erfolgt nach direktem oder indirektem Kontakt mit Reptilien und deren Kot. Die Verkäufer in Tierhandlungen, Tierärzte und Kinderärzte sollten Reptilien-Besitzer und mögliche Käufer von Reptilien über dieses Risiko aufklären. Personen mit erhöhtem Infektionsrisiko (z.B. Kinder <5 Jahren, Immunsupprimierte, Alte) sollten direkten Kontakt mit Reptilien grundsätzlich meiden.
Allgemeine Tipps zum Schutz vor Salmonelleninfektionen:
Nach dem Berühren von Reptilien oder ihren Käfigen/Terrarien Hände gründlich mit Seife und warmen Wasser reinigen
Um eine Übertragung von Salmonellen auf Lebensmittel zu vermeiden, dürfen Reptilien keinen Zugang zum Küchenbereich sowie zu Räumen wo Lebensmittel gelagert werden haben
Essen oder trinken sie nicht während sie mit ihrem Reptil in Kontakt sind
Reptilien sollten sich im Haus nicht frei bewegen können, da sie die Salmonellen auch auf der Haut tragen können und diese auf Bodenbeläge oder Sitzgelegenheiten übertragen werden
Reptilien sollten nicht in Küchen-Abwaschbecken gebadet werden
Falls Futterschalen oder Käfige in Badewannen gereinigt werden, müssen diese danach gründlich mit heißem Wasser nachgespült werden
Leeren sie den Kot bzw. übriges Trinkwasser aus den Käfigen/Terrarien in die Toilette und nicht in das Küchen-Abwaschbecken
Spezielle Tipps zum Schutz vor Salmonelleninfektionen bei Säuglingen: Familien, die ein Baby erwarten, sollten Reptilien vor der Geburt aus der Wohnung entfernen
In Haushalten mit einem Säugling (Kleinkind im ersten Lebensjahr) sollten keinesfalls freilaufende Reptilien gehalten werden
Reptilienhaltung sollte in Haushalten mit Kindern unter fünf Jahren unterbleiben
Quelle: Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH, kurz AGES
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